Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte
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Feinde, und ſucht ihn dur< Beibringung empfindlicher Verluſte, ſowie dur< Schmähungen aller Art zum Kampfe herauszufordern.
Gelingt es, ein Gefeht zu engagiren, dann beginnt alsbald ein Zurücfweichen dur<h | den Engpaß, und dur dieſe ſcheinbare Flucht und alle möglichen Täuſchungen und Aufreizungen wird der Feind zur Verfolgung verlo>t.
Läßt ſich der Feind täuſchen , verfolgt, und gelangt in den Hinterhalt, dann erbfſnen vie Montenegriner hinter dem Schuße ihrer Felſen und aus ihren Verſte>en hervor ihr wohlgezieltes, mörderiſches Feuer auf ihn, wälzen von allen Seiten Tod und Ververben auf ihn hinab, überfallen ihn mit der blanken Waffe, und vernichten ihn.
In dieſem Manöver beſteht faſt die ganze ccabitióiblle Taktik der Crnagorer.
Die offene Schlacht ſind ſie zu vermeiden gewohnt, weil ſie faſt immer gegen einen weit überlegenen Feind zu kämpfen haben.
Zſt jedoch die Ungleichheit der Kräfte niht all" zu augenfällig, dann ſcheuen ſie das offene Feld keineswegs.
Aus den Verſte>en hervorgeſchi>te heftige Gewehrfeuer gehen dann dem Angriffe voran, und zeigt der Feind in Folge von Ueberraſchung oder exlittener Verluſte ein Wanken und Schwanken, dann bricht das Bergvolk hervor, zieht vom Leder, und ein vehementer Yataganſturm findet ſtatt.
Alle Regeln der Taktik, die man dem Montenegriner alleufalls beigebraht hätte, werden dann über den Haufen geworfen, die Reſerve eilt in die ſtürmende Linie, und mit vorgeſtre>tem Handjar ſtürzt ſi alles blind wüthend, ‘einem heulenden Orkane glei, verheerend auf den Feind.
Die Montenegrineë wählen zu ihren Angrifſen , Ueberfällen und Manövers in der Regel die Nacht, weil es bei ihnen meiſt auf Ueberrumpelung abgeſehen iſt. Dann täuſchen ſie den Gegner dur< falſchen Lärm, falſche Feuer u. ſt. w. ſowie bei Tag dadurch, daß | ſie ihre rothe Müßte fernab auf einen Stein legen, damit der Feind nah dieſem falſchen Ziele ſeine Munition verpuffe.
Iſt der Gegner geworfen, und retirirt, dann wird er mit einer Behendigkeit verfolgt, welche die Cavallerie anderer Heere erſet.
Wenn ein vorgerü>ter Feind die vom ihm paſſirten , oder in