Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

18 Frankreich 1790.

ſchement dex aufrühreriſchen Dragoner, erreichte er zwar glúlich Lúneville, und wurde daſelbſt von den Carabiniern in Schuß genommen. Nun rúte das geſammte Militair aus Nancy gegen Läneville um Malſeigne zu holen, woſelbſt es zu blutigen Auſtritten fam; als man aber das Gerücht verbreitete, daß die Carabinier durch Malſeigne an die Oeſterreicher verkauft wären, wurde dieſer nah Nancy ausgeliefert und daſelbſt in ein Gefängniß geworfen. * Um nun dieſem Unweſen endlich ein Ende zu machen, vú>te der General Bouille mit einem Corps getreuer Soldaten na< Nancy vor, worauf die Beſaßung ſich den von dem General vorgeſchiagenen Bedingungen zwar unterwarf z als aber die Truppen einrü>ten, ſelbige treuloſer Weiſe überfiel. Dies veranlaßte am 31. Aug. ein fürchterliches Gemeßel, und endigte:ſich mit einer gänzlichen Niederlage des Rebellen, bey welcher Gelegenheit ſich ein junger Officier der Rebellen, Namens Silly durch einen ſeltenen Patriotismus auszeichnete. Die Nationalverſammlung billigte das Verfahren des General Bouillé, und es ergieng über die Nuheſtörer ein ſehr ſtrenges Gericht ; allein die Jacobiner mißbilligten laut dies Verfahren , und erregten einen neuen Volksaufſkand, der beynahe einem Theil der Nationalverſammlung das Leben gekoſter hätte, wenn nicht Lafayette zu rechter Zeit mit der Nationalgarde herbeygeeilt wäre, und die Aufrührer zerſtreuct hätte.

Während. dieſer tumultuariſchen Auſtritte, entwi>kelten ſich auch ſchon die erſten Keime zu dem in der Folge ſo verheerenden Völfkerkriege, indem die ausgewandertew Prinzen uicht nur éine Armee auf der Grenze von Frankreich zuſammen brachten, ſondern auch alles auf: boten, um die europäiſchen Mächte zur Theilnahme zu bewegen. Die Churfürſten von Mainz und Trier nahmen die ausgewanderten Franzoſen auf, indem der Prinz von Condé zu Worms und der Graf von Artois zu Cob-

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