Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

332 Spanien 1808.

keinen Kunſtgrif konnte er die erbitterten Spanier füt ſich gewinnen; daher er denn auh, nachdem das ganze Corps des Generals Düpont vernichtet war, ſeine faum eingenommene Reſidenz, {hon am 1- Aug. wieder in aller Eile verlaſſen mußte. Die großen Schlachten bey Benevent am 14. Aug., bey Burgos am 10. Nov., bey Espinoſa am 11. Nov. und bey Tudela am 23. Nov, fielen zwar ſämmtlich zum Nachtheil der Spanier aus z Jedoch kamen die errungenen Siege auch den Franzoſen ſehr theuer zu ſtehen. z

Napoleon, der ſi<h jet in ſeinen Erwartungen ge: täuſcht ſahe, gieng ſelbſt zur Armee na< Spanien ab, woſelbſ er denn auch ſo glúcli<h war, Madrid am 4. Dec. beſeben zu können. Thoils durch Drohungen und theils durch Güte , ſuchte er jeßt die ſpaniſche Nation, die von den Engländern bereits mit einer anſehnkichen Macht unterſiÜßt wurde, zu gewinnen z als aber alle Verſuche, das Volk zu überliſten, fruchtlos blieben, zog ſi<h die franzöſiſche Hauptmacht na<h Saragoſſa, woſelbſt eigentlich der Brennpunkt der ſpaniſchen Jnſurrection war. Dieſer Plab diente der ganzen Umgegend zum Vereinigungspunkte, wohin ſich denn auch die regulairen Truppen, nach der Schlacht von Tudela geflüchtet hatten, wodurch die Zahl der Bewafneten daſelbſt, bis auf 50000 Mann ſtieg, bey denen die Offi: cierſtellen mit Mönchen beſet waren, die das Volk, mit dem wunderthätigen Marienbilde vom Pfeiler in der Hand, zum Widerſtande anfeuerten. Ueberdem waren in Saragoſſa ungeheure Magaziene angehäuft, und die Veſtungswerke mit 200 Kanonen beſebt.

Nachdem nun auch die Engländer im Januar 1809 bey Corunna vertrieben waren, und ſi< auf ihre Fahrzeuge retten mußten, mithin die franzöſiſche Armee nicht mehr genöthiget war , Arragonien zu verlaſſen, wurde die Belagerung von Saragoſſa, unter dem e

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