Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Portugall 1807. 346

das Schiſal des no< übrigen Theiles von Portugall, ſollte bey dem allgemeinen Frieden entſchieden werden.

Dieſen Theilungstractat zu vollziehen, - bewilligte Spanien einer franzöſiſchen Armee von 22000 Mann den Durchmarſch, mit der ſih 27000 Mann Spanier vereinigen ſollten. Als Vorwand zum Bruch mit Portugall, forderte man die Wegnahme aller engliſchen Waaren in Portugall, ſo wie die Einſtellung aller freundſchaftlichen Verhältniſſe mit England, welches natürlich verweigert wurde. Zwar erließ der Regent am 20. Oct. ein Edict, wodur< England von den portugieſiſchen Häfen ausgeſchloſſen wurdez allein dieſe Maaßregel erfolgte zu ſpät, da die franzöſiſche Armee ſchon auf dem Marſche war.

Einer Macht von 550200 Mann konnte Portugall feinen Widerſtand leiſten, da die portugieſiſche Armee durchaus niche darauf vorbereitet war, ſich mit einem ſolchen Heere in einen Kampf einzulaſſen. Es befolgte alſo der Regent von Portugall, Johann VI., den Rath ſeines Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten, ſich mit ſeiner Familie, ſeinen Schäßen, ſeiner Marine und ſeinen Truppen, nach Braſilien einzuſchiffen, und ſeine Reſidenz nah Rio Janeiro zu verlegen. Napoleon fnupſte no<h vorher mit Portugall eine Unterhandlung an, um dieſen Naubzug mit deſto mehr Sicherheit ausführen zu fönnen, da ſelbige aber nur zum Schein eingeleitet war, ſo fonnte dadurch auch nichts bewirkt werdenz daher denn auch ſelbige abgebrochen rourde, und die franzöſiſche Armee, unter Befehl des Senerals Junot, ihren Marſch nah Portugall fortſeßte. Daß es nicht Napoleons Abſicht war, den Fries den mit Portugall zu erhalten, erhellet {on daraus, daß unerachtet der Erklarung des Regenten, vom 20. Oct., dennoch der Tractat vom 27. Oct. abge: ſ{loſſen wurde. Ohne irgend einen Widerſtand: zi

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