Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

366 Meapel 1793+

la Touche in einer Stutide bewogen ward, Doch fonnte dieſer Schritt dem Hofe von Neapel für die Beybehaltung des Friedens wenig Nußen gewähren; denn ſchon im Jahre 1793 wurde derſelbe durch eine engliſche Flotte gezwungen, der Verbindung. gegen Frankreich beyzutreten, und ſo war denn dieſes Reich der Spielball der größern Mächte, indem es ſich in den Willen des ei: nen oder des andern=-ohne Widerrede fügen mußte.

Dieſer \{wankende Zuſtand des Reiches, war eine natürliche Folge der Schwäche der Regierung, indem der König nur den Vergnügungen ‘ergeben, ſich wenig “um das Wohl ſeines Volkes bekúmmerte. Die Königin war unbeſchränkte Herrſcherin des Reiches, und nahm ſogar Siß und Stimme im Staatsrathe. Die Mini‘ſter huldigten ſelbſt wider beſſer Wiſſen und Gewiſſen ihren Meinungen, da der Widerſpruch ihnen den unvermeidlichein Unrergang herbeygeſührt haben würde, wovon der alte Marquis Tannucci die traurige Erfahruñg machte. Der Miniſter Acton wußte ſich beſſèr in die Umſtände zu ſchi>éen, und war, ſo lange er dieſem Syſteme getreu blieb, der ausgezeichnete Günſtling des Hofes. Der Kriegeszuſtand mit Frankreich gab freylich der neapolitaniſchen Macht keine Gelegenheit, ſich auf dem Felde der Ehre zu zeigen, deſto grauſamer aber wüthete der grenzenloſe Haß der Regierung im Innern des Reiches, wider alles, was au< nur den Schein eines Franzoſen an ſi<h hatte. Tauſende fielen als ein Opfer dieſer. geheimen Staatsinquiſitiot, während viele Tauſende in den Kerkern ſchmachteten, und ſo wurde dieſer milde Himmelsſtril, in ein ſinſteres Thal der düſtern Schwermuth und des namenloſen Jammers verwandelt.

Als Bonaparte in Jralien ‘anfieng den Meiſter zu ſpielen, ſahe ſich auh Neapel ſeiner Selbſterhaltung ‘wegen veranlaßt, zu einem Frieden mit SR E

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