Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

ieapel 1816, 379

von mehrern Kugeln getroffen. Vielleicht wäre ihm ein beſſeres Schicéſal zu Theil geworden, wenn man niht ſo ſehr mit ſeiner Verurtheilung geeilt und erſt nähere Jnſtructionen aus Neapel erwartet hätte. Nicht leicht haben ſich die Launen des Schickſals mehr bewährt als an Murat, der aus der tiefſten Niedrigfeit bis zum Throne hinauf ſtieg, und in demſelben Lande, darin er zum Herrſcher berufen war, den Tod des Verbrechers ſterben mußte.

So ſahe ſi<h denn nun Ferdinand mit einemmale von demjenigen befreyet, deſſen Leben, wo niht ſeinem Throne, denn doch der Nuhe in ſeinem Reiche, hätte gefährlich werden fönnen.

Neapel ſtieg nun unter ciner weiſen und milden Negierung immer mehr empor, beſonders da der Ksnig cinen neuen Staatsrath aus den würdigſten Mánnern des Reiches ernannte, und ſeinem Volke eine dem jeßigen Zeitalter angemeſſene Conſtitution gab. Die zu Noja im Jahre- 1816 ausgebrochene Peſt, wurde durch kluge Vorſichtsmaaßregeln ‘gehemmt, und ihrer weiteren Verbreitung vorgebeugt. Mit den auswärtigen Mächten wurde das Band der Freundſchaft immer enger geknüpft und zum Theil durch-Familienbande beveſtigee. So vermählte ſi<h die Enkelin des Königes , die Prinzeſſin Carolina, älteſte Tochter des Kronprinzen, am 17, Juny 1816 | mit dem Herzoge von Berry in Frankreich, und der Prinz Leopold, jüngſter Sohn des Königes, am 28. July 1816 mit der Erz- herzogin Clementine, Kaiſers Franz von Oeſterreich Tochter. Kurz alle VerHältniſſe verkündigen den nunmehr wieder vereinigten Königreichen Neapel und Sicilien innern Wohlſtand: und daurende Ruhe.

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