Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Dânnemarë 1800, 381

Freya von den Engländern aufgebracht, jedoeh na< der, mit Lord Witworth am 29. Aug. 1800 zu Kopenhagen getroffenen Uebereinkunſt, wieder frey gegeben, auh vorläufig bis zur weitern Erörterung das Convoyiren der Schiffe eingeſtellt. Rußland, welches durchaus dar: auf beſtand, die bewafnete Neutralität von 1780 wieder herzuſtellen, weshalb bereits mit Schweden und Preußen die Convention abgeſchloſſen war, forderte nun auch Dânnemark zum Beytritt auf. Um aber mit England nicht zu brechen, ſuchte Dännemark den Beytritt dahin zu modificiren, daß es ſi blos defenſive verhalten wolle ; worauf der ruſſiſche Geſandte Kopenhagen, Und der däniſche Petersburg, auf Befehl des Kaiſers Paul, verlaſſen ſollte. Dânnemark ſahe ſich nun in die unange: nehme Nothwendigfkeit verſet, zwiſchen zween Uebeln zu wählen, und trat daher der Convention mit Rußland bey, Natürlich fonnte nun das freundſchaftliche Verhâltniß mit England nicht beſtehen, und es wurden ſofort alle. däniſchen Schiffe in England mit Embargo belegt, auch Befehl zur Wegnahme der däniſchen Colonien in Weſtindien ertheilt, Engliſcher Seirs beſtand man darauf, daß Dännemark von dem nordiſchen Bündniſſe abtreten, und der engliſchen Flotte eine freye Durchfahrt durch. den Sund geſtatten ſolle; Dännemark hingegen weigerte ſich die engliſchen Unterhändler Vanſittard und Drummond anzuerkennen, ſo lange das engliſche Embargo ncht auſgehoben wäre. Unter dieſen Umſtänden war es vorauszuſehen, daß England ſeine Forderungen durch die Gewalt der Waſfen geltend zu machen ſuchen werde, daher man auh in Dännemark mit der größten Thâtigkeit daran arbeitete, Gewalt mit Gewalt vertreiben zu fönnen, und um mit Schweden in dieſer wichtigen Angelegenheic gemeinſchaftlich zu wirken, hatte der Kronprinz von Dännemark mit dem Könige von Schweden, am 5. März 1801 zu Helſingborg eine perſönliche Zuſammenkunft, :

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