Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
Frankreich 1794. 61
fonnte denn wohl bey einem ſolchen Mangel des gemneinſchaftlichen Wirkens, etwas Erſprießliches ſúr das Ganze geſchehen. /
Beſonders ſuchte Preußen unter irgend einem ſ{i>: lichen Vorwande aus der Coalition ſich zurück zu ziehen, da es ſi< vorausſehen ließ, daß fúr deſſen cinſt unter Friedrichs Fahnen ſo ſiegreichen Heere, hier keine neue Lorbeeren einzuerndten waren, und für die Koſten dieſes Krieges kein Erſaß zu hoſſen ſtand. Wirklich ſtand der König auf dem Punkte ſeine Armee zurückzuziehen, als der Vorſchlag, ſelbige auf Koſten des deutſchen Reiches zu unterhalten, abgelehnt wurde, wenn nicht England, deſſen Politik durchaus die Fortſezung des Krieges erheiſchte, ſh ins Mittel gelegt und durch einen im Haag abgeſchloſſenen Subſidientractat die Fortſebung der Allianz bewirkt härte. -
n den Niederlanden fann man das Mißgeſchi> der Alliirten vorzüglich der Uneinigkeit, die zwiſchen ihren Anführern herrſchte zuſchreiben, welches auch nicht dur< die von Mak entworfenen Pläne verändert werden konnte, noh auch durch die Gegenwart des Kaiſers eine andre Wendung befam. Zwar harten die Franzoſen anfänglich einige Nachtheile, allein ihr neuer Anführer Pichegrú, von dem man fruher nichts gehört hatte, wußte den erlittenen Schaden bald wieder gut zu machen, und erwarb ſich in dieſem Feldzuge einen unſterblichen Ruhm. Durch dic Schlacht am 26. April bey Cambray und am 22+ May bey Dornuick wurde eigentli nichts entſchieden z allein die große Schlacht bey Fleurus am 26. Juny gab der Sache, zu Gunſten der Republikaner den Ausſchlag. Ganz Belgien fiel nun wieder in die Hände der Franzoſen, die nun au< bedeutende Fortſchritte in Holland machten, und ihre Siege in Deutſchland bis an den Rhein verfolgten, den die Oeſterreicher am 6, October bey Mühlheim paſſixen mußten,
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