Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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ſhre>li< viel Verwundete. Dex König und dex Kaiſer ſind ſehr glü>li<h und die Stadt Dresden hat illuminirxt.
y 9, Mai. Heute ſang man das Tedeum für unſeren Sieg und \<hoß Victoria! — Dex König iſt in Baußten. 12. Mai. Man glaubt, daß die Franzoſen über die Elbe gehen und ſih wiedex auf Berlin werfen werden. Alles verläßt bereits die Stadt, die Prinzeſſinnen gehen ſämmtlih nah Stargard, und nun zwingt man au<h mi<h abzureiſen, obgleih ih durchaus niht will und überdem ſo frank bin, daß ih niht ſtehen fann. Nun will man mich in den Wagen tragen; es iſ wirkli ſehx ungereht, daß ſie mich niht in meiner Ruhe hier laſſen. 20. Mai. Nach einer langen, mühſamen Reiſe bin ih heute in Stargard angekommen, wo ich die Höfe und halb Berlin fand. J< bin wohler, abex ſtehen kann ih no< nicht. Napoleon ſoll in Dresden ſein und hat dem König von Sachſen ſagen laſſen, wenn ex nicht in 24 Stunden in die Stadt zurückkäme, würde ex einen Anderen zum König
machen. 14. September.
Unſer geliebter König wird dex rettende Engel Böhmens genannt, und der Kaiſer Franz hat ihm ſeinen MariaThereſien-Oxden gegeben.
22. October.
General Stutterheim kam heute ganz: früh vor mein Bett, um mix den Sieg ohne Gleichen zu melden, den unſere verbündeten Heere bei Leipzig exfochten haben! Die Stadt