Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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14, December.
Jh erhielt ein wunderhübſches Geſchenk von dem lieben König, die Portraits ſämmtlicher Souveraine, die beim Krieg waren, in eine ſilberne Kapſel eingelaſſen und dieſe an einer ſchönen Kette. J< ſchrieb ihm, um ihm zu danken.
16. December.
J<h war heute beſonders unwohl; mein Kopf iſ dumpf und angegriffen, aber gegen Abend wurde es beſſer und ih hatte dieſelben Leute wie immer zur Soirée und zur Parthie bei mir.
18. December.
Die geliebten Königlichen Kinder waren heute beſonders viel bei mir! - ö
Jn dieſer heiligen Advents-Zeit iſt man no< mehr und noh ernſtlicher als ſonſt darauf hingewieſen, an den lehten*Augenbli> zu denken, der mix insbeſondere ja ſo deutli herannaht, und wie nothwendig iſt es, in dex That immer feſter und geſammelter an ihn zu denken! —
19. December.
Keine guten Nachrichten. Frankreich will niht, daß wir unſere Grenzen jenſeits des Rheins haben ſollen. Dabei nehmen die Quadrillen und Bälle in Wien kein Ende; das iſt mehr als traurig, es iſ zu arg. : 20. December.
Jmmer dieſelben betrübenden ,. verzweifelnden Briefe aus Wien. Jh ſchrieb an den Fürſten Kurakine. Abends Leute bei mir wie immer.
21. December.
Gott ſei Dank, von Morgen an wachſen die Tage wieder! — Es geht mir beſſer; aber auh der heutige Brief von Wittgenſtein ſagt ni<hts Gutes.