Orpheus : altgriechische Mysteriengesänge

sache, daß man die sieben Stufen der Tonleiter auf die sieben bekannten Planeten übertrug, deren erster Helios selbst war. Als unverrückbarer Träger der regelmäßigsten Bewegung ist er schon in den Psalmen der Held und Riese, der unentwegt seine Bahn läuft, was er bis in unsere Dichtung geblieben ist. Als solcher hier auch» Wächter der Treue« und»Auge der Gerechtigkeit«, eine Vorstellung, die noch in christlicher Auffassung wirksam war.

S.13. Selene, die Mondgöttin, das linke Auge des Weltengottes. Meneheißt Mond; mhd. und nd. mäne. Später vielfach mitHekate und Artemis identifiziert,auch mit derhimmlischen Aphrodite. Der Hornschmuc, der auch auf vielen bildlichen Darstellungen zu finden ist, stammt von den Hörnern des Viertelmondes, weshalb man sie auch die »Goldgehörnte« nennt.Auchsiefährt im WagenmitStieren,ähnlichwieHekate, und ihr nordisches Gegenbild, Nerthus. Männlich und weiblich, ist sienach Ansicht der Alten wohldasUrbilddesWechsels überhaupt; als Attis-Men wurde sie auch so dargestellt. Da man die weibliche Periode mit ihr in Verbindung brachte, galt sie als besondere Schützerin der Frauen. Herzbeschwerend ist sie, weil sie nach Nonnos in Wut und Betäubung versetzen, mondsüchtig machen kann. »Mutter der Zeit« heißt sie wegen ihres regelmäßigen Erscheinens, und auch wohl deshalb, weil »unter dem Monde«dieSphäre desirdischen Zeitbegriffesnach alter Auffassung begann. Als Sternfürstin im sternbesäten Kleide wurde sie später zur Sophia, und in christlicher Zeit zur Hagia Sophia, zur heiligen Weisheit.

S.14. Die Natur, gr. Physis, wird auch sonst als Göttin personifiziert,sonoch spät von Claudian und sogar noch im Mittelalter von Alanus ab Insulis im »Anticlaudianus«.

S.17. Pan heißt ursprünglich eigentlich»Weidegott«; da»pan« |

gr. auch »Alles« heißt, machte man ihn später zum Gott des Weltalls, wie hier in Zeile 2. Er ist, wie der lat. Faun, der Gott

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