Orpheus : altgriechische Mysteriengesänge
auch dieDämmerung, die »von den entzweiten Brüdern«, Tag und Nacht, »gemordet« oder zerrissen wird, und auch »Deos hehre Gestalt« nämlich die im Tageslicht prangende Erde, verwandelt. S.58. Demeter, wörtlich »Mutter Deog, ist die Erde als fruchtbringende Ackerflur; die Mutter des Pluton und der Persephone. Letztere wird durch Hades in die Unterwelt geraubt; D. meidet, als sie dies erst am zehnten Tage erfahren, zürnend den Olymp, im Lande umherwandernd, bis sie beim König Keleosim attischen EleusisAufnahme findet. Sie läßtsich einen Tempel bauen und macht die Erde unfruchtbar, bis ihr zugesagt wird, daß Persephone zwei Drittel des Jahres bei ihr zubringen darf, — als grünende Vegetation. Sie ist die Erfinderin des Ackerbaues, Stifterin aller bürgerlichen Ordnung und Sitte, die von den Eleusinier Triptolemos auf ihrem Drachenwagen über die Erde verbreitet wurde. Ihre Mysterien in Eleusis waren der höchste und bekannteste griechische Kult. Sie fanden nicht sehr weit von den Dionysosmysterien von Agra statt; als Mutter des Weinbaues steht sie in enger Verbindung mit jenem.
S. 60. Antaia, eine Erdgöttin, die hier entweder Rhea oder Semele vertritt.
S.61. Mise, viell.=Myse, die Stumme, ein mannweibliches Wesen, das hier dunkel als der weibliche Bestandteil des Dionysos angedeutet wird. — Kytheria ist Aphrodite, benannt nach derInsel Kythera an der Südspitze vonLakonien, dieihr heilig war. — Isis, Schwester des Osiris, die ägyptische Liebesgöttin. S.62. Horen, ursprünglich Göttinnen der Zeiteinteilung, hier Göttinnen der Jahreszeiten : Frühling, Sommer, Winter, daher gewissermaßen Wald- und Wiesengottheiten. Als Vertreterinnen der regelmäßigen Zeiteinteilung vertreten sie Recht und Gesetz überhaupt: Eunomia — gute Ordnung; Dike=
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