Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

2) I. Alter des Poimandres.

IV. In andere Vorstellungskreise führt ein Zaubergebet'):

IE UOVov EikaAoündı TOV UOVOV Ev Köcuw dıatügavra Beoic Kal avdpwrroıc, Tv ANAdEavTa Eautöv uoppaic üylaıc?) Kai &k un Ovrwv elvaı TOINCAVTa Koi EZ Ovrwv un eivaır (2) Oald ärıoc, oÜ oVdeic Üropepeı HeWv Tnv aAndıvnv Owıv ideiv TOD Trpocurou. (3) moincov ue yevecdoı Ev Övöuacı TTAVTWV KTICUATWV, AUKOV KUva AEoVTa TÜP DdEVOPOV YÜTA TEIXoC VdWwp n © Bekeıc, OTI duvatöc ei.

V. Das letzte hier zu besprechende Hermes-Gebet?) erstrebt eine persönliche Offenbarung des Gottes, führt uns also zunächst zu dem Poimandres zurück:

’Erikakoüuai CE TOV TU TTAVTA KTICAVTA, TOV TIAVTÖC UEILOVd, CE TOV QaUTOYEvvnTovV BEOV, TOV TTAVTA OPWYTA Kal TTAVTO, GKOUOVTA Kal un öpwuevov.‘) (2) cb yap Edwkac nAiw nv döEav?) Kai MV düvaHIV ATMOCaV, CEANVM aUZEIV Kai ATTOANTEIV Kal dP6uOUC Exeiv TAKTOUC®),

1) Leemans II S. 103, 7, Dieterich, Abraxas 139. Die einzelnen Deutungen Dieterichs suchen viel zu viel hinter einfachen Schreibfehlern.

2) Thot ändert in jeder Himmelszone seine Gestalt, vgl. oben S. 20 A. 6 und Beigabe II. Als Schöpfungsgott und Vollzieher der dtaxöcuncıc erscheint er hier. Das Gebet, das jetzt um magische Änderung der Gestalt bittet, hat seinen Ursprung in den Todesvorstellungen, welche die ägyptische Religion überhaupt vielfach beeinflußt haben (vgl. für den Kult Moret, Annales du Musce Guimet T. XIV 219). Die Seele des Toten kann verschiedene Gestalten annehmen und muß sie in den einzelnen Hallen des Himmels annehmen, um verborgen zu bleiben. Für das Alter der Anschauung vgl. den Pyramidentext bei Erman, Zeitschr. f. äg. Sprache 1893 S. 79: „der seine Gestalt geheim macht, als wäre er Anubis; du nimmst dein Bild als Schakal‘‘ (Weiteres Beigabe II). Hieraus und aus dem Glauben an eine Wiederkehr einzelner Verstorbener ist der Irrtum der Griechen entstanden, die Ägypter glaubten an eine Seelenwanderung. Aus der Bitte um Schutz nach dem Tode ist weiter die Zauberformel für das Diesseits geworden. So wird im Pap. Berol. 1117 (Abh. d. Berl. Ak. 1865 S. 123) die Macht Gottes beschrieben: uerauopgoi d£ eic Hv &üv BoWANn uoppnv Olmpiou] TETNVOD EvVdpov TETPATHDOU EpTTeToü.

3) Leemans II 87, 24, Dieterich, Abraxas 176, 1.

4) Lauter ägyptische Formeln.

5) Das Wort döa gewinnt in dieser Literatur eine eigentümliche Verwendung, ebenso dozdZw. Der Prophet, dem Gott ein Wunder zu tun gewährt, wird dadurch von Gott „verherrlicht“, vgl. das interessante Gebet bei Kenyon, Greek Pap. I S. 100: xupia ”Icıc Neuecic ’Adpdcreia moAuwWvuue TTOAUUOPPE, Ö6EUcöv ue (uoı Pap.), bc EdöEaca TO Övoua ToD vIoü(c) cou "Rpou. Das stimmt zu dem Sprachgebrauche im Johannes-Evangelium.

6) Vgl. die Schilderung des Nechepso, oben S. 6. Vorausgesetzt wird eine der Straßburger Kosmogonie (Zwei religionsgesch. Fragen II) ähnliche Schöpfungssage.