Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Anschauung in $ 6-8. Plutarch. Philon. 41

Ich habe aus den wunderlichen und keineswegs einheitlichen Deutungsversuchen etwas mehr herausgehoben, um mit ihnen Philon vergleichen zu können, der bekanntlich!) sagt: töv yoüv Töde TO räv Epyacduevov dnuloupyöv Öuol Kal TTOTEPU Elvaı TOU YEToVöToc EUÄUC Ev dikn EPrcouev, untepa de TNV TOD MENOMKÖTOC EMICTNUNV’ I] CUVWV 6 Beöc oUx Wc AvApwroc?) Ecmeipe Yevecıv, 1 de mapadezauevn Ta TOO BeoD cTMEpuaTa TEAECPÖPOIC WdILCI TOV UOVOoV Kal AydmnTOVv aicAnTOvV viOV ATMEKÜNCE TÖVdE TÖYV KÖcuov.?)

Diese Anschauung kann Philon nicht aus den unmittelbar folgenden biblischen Lobpreisungen der copia gewonnen haben (Prov. 8, 22); vielmehr soll die allgemein verbreitete Lehre in den jüdischen heiligen Schriften wiedergefunden und aus ihnen gerechtfertigt werden. Allgemein verbreitet aber kann sie nur in Ägypten sein, wo die Welt von jeher als göttliche Person aufgefaßt ist und Sonne und Mond allgemein die Augen des Horus heißen. Ja selbst den npecßutepoc "Rpoc scheint Philon zu kennen, wenn er von einem älteren und jüngeren Sohne Gottes spricht*): 6 uev yüp KOCHOC OUTOC vewWrtepoc vIöoc BeoU ATE aicdntoc Wv. TOV YAap TTpecBuTEepPOVv — vonTöc d’ Ekeivoc — tpecßeiwv dfıwcac ap” EauTW karuaueveıv dıevonen (vgl. oben S. 38 A. 2).

Die Quelle Plutarehs identifiziert den Aöyoc und den xöcuoc; so ist es nicht wunderbar, daß Philon auch seinem göttlichen Aoyoc denselben Ursprung gibt (De profugis 20 p. 562 M): A&rouev rap Töv üpyıepea oUK avdpwrov AAAG Aoyov Heilov eivaı TAvTWv OUX EKOUCIWY UOVOV, AAAG. KÜl GKOUCIWV KÖIKNUATWV GUETOXOV. OVTE YAp Ei rarpi, TW vW, oUTE Emi unrpi, TM aicdnceı, pnciv autov Mwuchc dUvacAaı wiaivecdan (Lev. 21, 11). dıörı oluaı yovewv dpdaprwv Kai KaddPWTATWYV EAuxev, TTATPOC EV BeoÜ, Öc Kl TWV CUUTAVTWV Ecti TTaTNp, untpöc de copioc, dı' nc Ta öka nABEvV eic Yevecıv.) Gewiß ist der Aöyoc hier anders als bei Plutarch gefaßt; der Begriff des Aöyoc als viöc eoü ist ja für Philon gegeben und läßt sich nach Laune

1) De ebrietate $ 30 p. 176, 3 Wendland.

2) Die Worte o0y hc ävApwrroc sind vielleicht wegen des Folgenden und der später zu besprechenden Parallelstellen zu tilgen.

3) Vgl. auch De monarch. I 6 und II 6.

4) Quod deus sit immutabilis $ 31 p. 63, 6 Wendland,

5) Noöc und aicAncıc sind die Quellen des menschlichen Aöyoc, vgl. De somn. 638M; die Quellen des göttlichen Aöyoc sind Beöc und cogia.