Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

4282 und Krankheitspflege ſich nicht ſelbſt erzeugen könne, am Unentbehrlichen Mangel leiden, fällt in die Augen. - Hat nun’ jeder Menſch als Menſch Anſprüs che auf die Unentbehrlichkeiten des tebens, fo muß “ man ſolche Menſchen nach ihrem natürlichen Nechte entweder zugreifen laſſen, wo fie die Unentbehrlichs keiten finden, odex wenn man Ordnung im Staates verlangt, ſo muß dex Staat ſie unterhalten.

Wie nun Unterhalt und Verpflegung den HÜlfz loſen unentbehrlich iſt , ſo iſt Verſorgung der Müſe figen dem Staate ſelbſt unentbehrlich, Denn dex árbeitloſe Menſch iſt ihm allezeit gefährlih. Mäſſige gang iſ die Quelle aller Laſter und führt zu allernôchſt auf Beträgereyen ,- Diebereyen , und alle Ars ten von böſen Streichen, welche die Ruhe und Sis cherheit der Geſellſchaft in Gefahr ſezen. Es if alfo fur den Staat ſelbſt , oder, welches eben ſo viel iſt, fúr das gemeine Beſte unentbehrlich, daß man arbeitloſe Menſchen mit Arbeit verſorge und ihnen den nöthigen Unterhalt und Leibespflege dabey anweiſe, \

Für die erſte Klaſſe, (zu welcher ih auch no< alle húlfloſen Kinder rechne, deren Eltern dieſelben verlaſſen haben ode , die Waiſen ſind) ſo wobl als für die zweyte iſt der Fürſt verbunden, öffentliche Häuſer anzulegen , wo dieſe Ménſchen Verpflegung

und