Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

28 bieten hat: ¡Jeder Menſch fan mit ſeiner Wahrheit, ſo wie mit-jedém volllomnen Eigenthum; machen was er-will. Erkan ſie ſagen -oder-verſchweigen, je nache dem er es fúr rathſam hält. Das iſt Recht dex Menſchheit, ? Und Rechte der Menſchheit ‘gehen aällen Rechten der Geſellſchaft vor, Denn die Geſell ſchaft wurde ja in der Abſi <t rides die Rechte der Menſchheit genießbar und ſicher zu “machen. Folglich kann die Geſellſchaft nie ein Recht zu étwas haben, was irgend“ einem Rechte der Menſchheit nachtheilig: wäre. Und ſo kann auch die Geſellſchaft kein Recht haben , ‘uhbedingt von ihren Mitgliedern “zu fodern, oder fie zu zwingen , daß ſie ihr Eigenthum, ihre Wahrheit , ihr hingeben ſole len. Wenn es einen Fall giebc „wo die Geſellſchaft Wahrheit der Auſſage ſo gar zu: fodern berechtiget: iſt, ſo muß es ein bedingter Fall ſeyn d. h. ein ſolcher, der ſich auf die Bedingung ſtúzt “ daß die Foderung nicht mit den Rechten der Menſchheit ſtreite. O her aber gehören nun folgende Fálle, i 0 4 a, Wenn ein Mitglied der Géſellſihäft H Fea willig erbietet, die Wahrheit laut zu“ ſagên, z.B. wenn einer auftritt und ſich zum Zeugniſſe vor Gericht erbietet öder, wenn einer als Volkslehrer aufs tritt und ſich anheiſchig macht, ſeinen Ueberzèugungen gemäß zu lehren 2e, Dann ‘iſter ſchuldig, die Wahrz heit iu ſagen: und die Geſellſchaft iſt bevechtiget; Wahrheit