Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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quellen beſchlièßt und verordnet , muß jedem Mitglies de heilig ſeyn“

G. Indeſſen entſcheiden wedex Macht, no Reichthum, noch gute Geſeze , die gemeinſchaftliche -Glúfſeeligfeit , wenn xs den freyen Handlungen des Volks, von denen die Hervorbringung und Befördes

rungder bishergenannten Volllommenheiten abhängt,

an moraliſchen Bewegungsgründen- gebricht, wels

che Tugend und Religion darbieten, Mit bloßen

Zwange dex Geſeze iſt kein Volk ſo zu regieren, daß es wirklich glúü>lich würde. Wenn die Menſchen alTes das, was ihre individuelle ſo wohl als gemeinſchaftliche Wohlfarth erheiſcht, nicht freywillig d. h, darum thun, weil ſie es aus ſelbſt gedachten und em-

pfundenen Gründen und Motiven für gut und recht

und nothwendig erkanten, ſo wird nimmermehr eine gemeinſchafcliche Wirkſamkeit der Mitglieder ' einer

Geſellſchaft , für das Wohl des Ganzen erzeugt wer-

. den. Gewalc der Geſeze iſt zu ohnmächtig dazu, Denn es giebt zu viel Mittel , ſich von dem Zwange der Geſeze zu befreyen, Der eine zwingt es mit Gelde: dex andere dur< Gunſt der Richter: ein dritter hilft ſich mit erkúnſtelten Deutungen der Geſeze: einem vierten gelingen Betrug und heimliche Nänke: einem fünften Starxſinn in Ertragung dex Strafen u. \, w. Wo Moral und Religion nicht die Herzen regiert und Liebe zux Menſchheit und zum

D Wohl