Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
50 E ———— | Wohl der G eſellſchaft hervorbringt, da iſt alles umſonſt, was die menſchliche Klugheit für die Blüthe der Staaten erfand. Die Moral flößt dem Menſchen ‘die Grundſäge der Billigkeit und der Menſcenliebe ein. Sie lehrt ihn, die gemeinſchaftliche Glücfſecligkeit ſeiner Mitmenſchen nicht nur als einen Gegenſtand ſeiner eignen höchſten Freude betrachten: ſondern ſte hilfe ihm auch zur Einſicht in den genauen Quſammenhang ſeiner individuellen Wohlfarth mit dem-Wohlſtande des Ganzen. Sie úberzeugt ihn von dex Unzertrennlichkeir der Bande, welche den “Menſchen mit der Geſellſchaft vereinigt. Sie unterrichtet ihn von ſeinen eignen naturlichen Rechten und weiſet ihn an, wie er ſie mit den Rechten der Geſellſchafc vereinigen ſoll, Und ſie ertheilt ihm, “bey ‘allen ihren Lehren und Vorſchriften , beſtändig ſolche Vewegungsgründe, die auf dem Wunſche nach eigner Glücfſeligfeit beruhen. Und wenn die "Moral der Menſchen durch Leitung dex vernünftigen Selbſtliebe zu einen Menſchenſreunde gemacht und siebe und Villigkeitsgefühl zu herrſchenden Triebfedern ſeines Lebens erhoben hat, ſo komt dann die Religion dazu und berauſcht ihn mit den herzerhebenden Gedan>en, daß ſein Gott ebèn dieſe Geſinnungen der Liebe gegen die Menſchheit hat, die ſeine Moral ihm beygebracht hatte: daß er alſo durch Lits be, d. h. durch ein immerwährendes Beſtreben „in Beförderung gemeinſchaftlicher Glückſeligkeit, ſeine | Freuden