Serbien, Rußland und die Türkei
S
ſein, wenn die Europäiſhe Welt noh demſelben Zuge folgte, wie früher.
Was iſ aber unterdeß aus der chriſtlichen Welt geworden? Während die Muſelmänniſche Welt ihren urſprünglihen Charakter, den einer auf die Religion gegründeten Herrſchaft behauptet hat, iſ die hriſtlihe Welt in eine Gruppe einzelner Staaten auseinander gegangen, welche ihren eigenen Geſeßen und Intereſſen folgen. Das zuſammenhaltende Band, welches die Religion zwihen den einzelnen Staaten knüpfte, welches ſte zu einer chriſtlihen Geſammtheit verband, und ſie als ſolhe zu gemeinſamen Unternehmungen führte, iſ aufgelöſt. Mag die chriſtliche Religion immerhin no< die Grundlage der <riſtlihen Staaten ſein, ſo iſ ſie doh wenigſtens niht mehr der Hebel, der ihre Kräfte in Bewegung ſeht, oder das leitende Motiv, welhes ihre Annäherungen oder Abſtoßungen bewirkt. Aus dem Zurü>treten der <riſtlihen Gemeinſchaft iſ die Selbſtſtändigkeit der einzelnen Staaten und die Selbſtſtändigkeit ihrer Politik hervorgegangen, welche einerſeits nah verſchiedenen Richtungen auSeinandergeht, andrerſeits aber dur< das Syſtem des Europäiſchen Gleichgewichts bedingt wird.