Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen
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waren, umgab die Menge ſogleich die Eingänge des Konak, der Wohnung des Fürſten, und rief mit wahnſinnigem Enthuſiasmus: Es lebe Miloſch! unſer Vater, der Freund des Volkes! und ferner: Nieder mit dem Senat! Nieder mit den Ruſſen .… . Tod den Verräth ern!
Einen Augenbli> ließ ſich Miloſch in dieſer äußerſten Kriſis von dem Antriebe fortreißen, der ihm von ſeinen Freunden, von dem Volke gegeben wurde; und am Abend noh hôrte er den Vorſchlag an, welcher ihm von mehreren, mit ihm unter den Fahnen der Unabhängigkeit vereint geweſenen Anführern gegeben wurde, ſih an das Volk zur halten und die Waffen wieder zu ergreifen.
Aber in der Stille der Nacht, bei kalter Ueberz legung, verzichtete er auf dieſes äußerſte Mittel, und troß dem Dringen ſeiner Freunde verharrte er in dem edlen Entſchluſſe, zu welchem er durch Betrach= tungen der erhabenſten Art geleitet war.
— „Ih weiß wohl, ſagte er zu ihnen, daß das Bol? mit mir ſein wird, daß es herbeieilt, um mir zur Seite zu ſtehen> aber in dieſem neuen Kriege werden wir, darüber dürfen wir uns nicht täuſchen, ſtatt eines, zwei Gegner haben. Das Ruſſiſche Kabinett wird ſich das ſeit zwanzig Jahren ausgeworfene Saatkorn im Augenbli>e der Erndte nicht entgehen laſſen! Es wird die Pforte zwingen, uns den Krieg zu erklären. Nußland hat die Maske