Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)
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dem Ausland gegenüber niht nur den ſichtbaren Ausdru>, ſondern auch den Machthebel der Einheit der franzöſiſchen Nation. So äußerte denn auch Bacher den Wunſch, daß dem König: und den Miniſtern die alte Staatsgewalt wieder in die Hände gegeben werde, damit das Vaterland nicht inneren Machinationen zum Opfer falle und der Gnade der feindlichen Mächte preisgegeben würde. !) „Nous sommes à la veille d’ une sécousse ou je me trompe fort. Das Königtum geht unter, die eigenen Kinder zerfleiſchen es. Man will nicht hören, und alles wird vernichtet. Unſereins fann nichts als darüber weinen. Nachher iſt es zu ſpät. ?) Was aber Bacher dieſe beſorgten Worte eingab, war nicht ein royaliſtiſcher Sinn, ſondern Angſt um die diplomatiſche Stellung Frankreichs infolge der Abſchüttelung der föniglichen Gewalt. Dieſelbe Urſache ließ ihn in derſelben Woche auch die Lage im Elſaß düſter anſehen. „On remarque“, ſchrieb ex am 17. September 1791 ,/,?) indem er ſih der Frankreich von alters widerſtrebenden Elemente des elſaß-lothringiſchen Volkscharakters wohl erinnerte, „que l’Alsace et la Lorraine sont travaillés en sens contraire pour mieux dégoûter le peuple de ces provinces et lennuyer de tout ce train et de cette fluctuation continuelle .…., on ne cesse de faire entendre que les députés de ces provinces à lassemblée nationale ont trahi la confiance de leur commettans en consentant à les charger de payer leur part des dettes contractés par la France avant leur réunion à cette monarchie, .…. on finit par observer aux Alsaciens que s0us la domination Autrichienne ils ne payaient pas un million au lieu de cinq qu’il faudra payer actuellement.“ An den Lothringern jei thre alte Anhänglichkeit an das Stammes-Herzogtum bekannt. Es ſtehe daher zu befürchten, daß ſi bei einer öſterreichiſchen Fnvaſion die beiden Provinzen in die Hände Kaiſer Leopolds werfen würden. Wenn der Kaiſer ſich mit Preußen verſtändige und ihm eine entſprechende Entſchädigung im Oſten zugeſtehe, wer wolle ihn dann hindern, die beiden Provinzem dem Kaiſerſtaat einzuverleiben ?
Jn dem Maße, als die Revolution eine neue Staatsordnung durchſetzte und auh die Männer der Revolution Energie in der auswärtigen Politik wie im Felde zeigten, gab Bacher ſeinen Glauben an die Notwendigkeit des Königtums auf und ward begeiſterter Revolutionär, ebenſo wie ſein Bruder 1793 das prieſterliche Gewand ablegte und mit den Sansculotten gemeinſame Sache machte. Bacher war als Elſäſſer nicht mit der franzöſiſchen Dynaſtie innerlich verwachſen, als Elſäſſer war er weit eher demokratiſch geſinnt und begeiſterungsfähig für die großen militäriſchen Leiſtungen der
1) A. S. 423. Bacher an Belland 17. September 1791.
N 129. 12. November 1791.
E 423. 17, September 1791.
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