Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

Zweites Kapitel.

Bacher als Agent der franzöſiſchen Republik in Baſel. Die Vorverhandlungen zum Basler Frieden. 17921797.

I.

Jn denſelben Wochen, in denen Barthélemy mit Mühe von Bacher das Schickſal der Jnafktivierung im diplomatiſchen Dienſte abwandte, erklärte Frankreich Öſterreich den Krieg. Die nächſten Monate brachten den Sturz des Königtums, den Krieg auh mit Preußen und dem Reich, den Abbruch der regelmäßigen diplomatiſchen Verbindungen mit den meiſten Staaten. Ein auswärtiger Dienſt war aber für das revolutionäre Frankreich trot aller Phraſen ein ebenſo unumgängliches Bedürfnis wie für das alte. Da auf lange hinaus an die Wiederanknüpfung der amtlichen Beziehuugen mit dem Ausland nicht zu denken war, ſo mußte man einen möglichſt guten Erſatz ſchaffen. Man fand ihn, indem man ſih des ſchon vom Ancien Régime entwi>elten Syſtems einer offiziöſen Vertretung, die neben der amtlichen halb oder ganz im Dunkeln tätig war, der Agenten, bediente. Jndeſſen zeigten ſich die Männer der Republik in Paris der Aufgabe nicht gewachſen, dieſe zu leiten. Unter ſolchen Umſtänden nahm Barthélemy ihre Leitung mehr und mehr in die Hand. Jn ſeiner Geſandtſchaft liefen immer zahlreicher die Fäden der ſeltſamen auswärtigen Vertretungen Frankreichs während der Zeit des Schre>ens und Halbſchrecens bis 1795 zuſammen. „L’ambassade de France en Suisse,“ ſchreibt Sorel in ſeinem Aufſaÿ über den Basler Frieden, !) „que dirigeait Barthélemy était de beaucoup la plus importante des agences de la République à l’étranger. Elle était le centre des relations incertaines, interrompues, occultes pour la plupart, que la République tâchait d’entretenir avec l’Europe. C’était surtout une agence de renseignements.“ Und RKaulef, der Herausgeber der Papiers de Barthélemy, fügt hinzu: „Barthélemy ne fut pas seulement pendant toute cette période un excellent agent d’informations, il fut le véritable ministre des Affaires étrangères de la République.“ ?)

1) Sorel, La paix de Bâle, R. H. V, 272.

?) Kaulek 1, 6.