Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

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dergefangnen Chriſien. 66

Vonder flucht der jenige ſo in Europa gefangen vnd ' verkgufft werden.

i Kap. IX. : O Elchein Europa dißſeyts deß $Necrs dienen/können viel ehe fluchtig wer-

den vnd davon fommen /als welche vber das Meer verkauft werden / dann dieſeldigen

haben nicht mehr / als vber die flieſſende Waſſerzu watcen / welche manin der notb wol vberſchwimmen kan / Aber gröſſere müh vndgefahriſt es/vber die enge deß Meers bey Gallipoli zu fommen. Welche flüchtig werden ond das Haſen panier auffwerſfen wöllen/ pflegenjre zeit gemeinglich/wenn das Getreyd reif wirt /zu erſehen / dann ſic ſichalsdann beſſer ocrbergen vnd verſchiagen fönnen/ vnd leichterim Getreyd ernchren /bey dex Îacht ivandern ſic/vndam tage verſie>en ſie ſich im Gehöls / Geſtreuch/ Gemöhr/Getreydig/vnd wo ſic fönnen/ond ſindetlis che diſer dienſibarkeit ſo verdräſſig/ſonderlich wann ſie hart gehalten werden/daß ſie viel che beges xen ſich von wilden Thierenzerreiſſen zu laſſen/als vonjren alten Patronen ewiglich gepeinigee vnd gemartext werden.

Vonder flucht auß Natolia /wo man am beſten möge darvon fommen,

' Cap. 5 | : Dd Je gefangne Chriſten /welcheauß Natolia / das ift auß Aſia/jre freyheit

e mitder flucht widerumb erlangen wöllen / müſſen vber die enge ziviſchen Gallipoli ond : den zweyen Feſtungen / welchebey den Geographis , Siſtus & Abido, vndjczunder von dem TärckenBogalaſſar, dasiſt Schloſſz oder Caſtell/ſo auff ond iñs Meer hencken/genennt ſeyn / dannan diſen orteniſt das Meer faſt am engſten cyngeſchloſſen. Die jeuigeſozu flichen bedacht/tragen mit ſich eine Axt/vnd ſo vil Strick ond Seylſie bekommenkönnen / Holgdamit zuhauwen / welches ſie alsdann mit Stricken zuſammen binden/darauß ſic machen Flüſſen vnd Bärchlein /auff welchen ſie nach gelegenheit deß Winds vberſesen mögen / von eſſendſpeiß txagen ſienichts anderßals Salg mit ſich. Jader Nacht/wann der Windglückſelig iſi/ſchiffen ſie auß/ond wann der Wind gutiſt/können ſic in drey oder vier ſtunden vberſchiffen/wo er ſnenaber entgegen oder ſonſten ongeſtäm iſ / müſſen ſie ecutweders crſauffen / oder werden wider andas Candé in Aſia geworffen/vnd getrieben.

Wannjnen das Glück wolwil / daß ſichinüber geſchifft/flichen ſie alsbald nachdem Gez birge / richten jr Geſicht nach Northlandt/ond gehen alſo gegen Mitternacht/den Hunger mé» gen ſie mitden Kreuteren vnd Sals ſillen / ſind jrer vil aber diezuglcich darvonu lauffen/fallen ſiedeß Nachésan die Hirtenvnd Hüter deß Viehsin Gebirgen /ſchlagendszu tode / ondnemmcumit ſich was ſîcalldafür eſſend ſpeiß finden/vndjnen ſonſt zur Reiß dienlichiſt. Sie werden aberauch offf(mahls vonden Hirten erlegt ond erwürgt / odex widerumbdgefangen/ond nach crs Fenntuißjrererſten Herrn ju die vorige dienſtbarkcit geſto\ſen/Aber vil mehr bleiben in der gefahr vnd fommen vomb / als ſich frey vnd widerumb ledig machen / dann ſie entweders im Mechrer-

_ſauffen/oder werden vondenwilden Thiern gefreſſen/oder vonden Räubcrn crivürget/oder ſtero

ben ſonſt Hungers/wañ ſic lang zeit onder wegêbleiben/ vü nitbald and Chriſten Grenskoüicn. Vonder ſtraff deren ſo flüchtig werden.

Cap. XI,

Y SAncherley ftraffen vnd Pcenſind geſetzt auff die ſo flúchtig vnd vider ge“SL fangen ioerden/dann ctlichewerdenmitden Fäſſen auſfgehenckt/vü erbärmlich n HL uſch