Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen
(Sp C f Von den Túrckiſchen Kricgen-/ ſiebey Gallipoli /da das Meer faſiengwirt / vnd ſich chleußt/Amurath dem Tärcken /welcher andemſelbigen orthinüber geſchiſft / den Paſſz verlegen vnd verhindern wolten.
Ladißlausaber/alswelcher von der vorigenfriſchen vnd neuwlichen oberwindungnochfreydig vnd auffgeblaſen geweſen /hat ſich bald locken laſſen /1 mié cinem gewaltigen haufen nach derpflege vnd gelegenheyt Varna vbers groſſe Meer gezogen / in mcinung mit ſeinemhauffen vndder Chriſten Kricgßvolck zuſammen zu ſtoſſen. Als ſolchs Amurath vermer>t ond gewar worden / daß jm dieſes ortsder Paſſz verlegt ſolt werden / hat er ſeinen Karren bald gewandt/vnd den fürgenommen Zugnach Caramannia vnderlaſſen / ſich ſtracks wideruinb nach dem Paſſz ondenge deß Meers begeben. Jſtalſo/vnangeſchen das 70. der Chriſten Galleenauff dem Waſſer an demſelbigenortgehalten/mit gewalt wider hindurch gedrungen vnd vbergeſctzt/vond hat nez heralsin ſieben tagen mit groſſer eyl bey der Statt Yarna (welchs ſonſt wirt Dionyſiopolis genennt) färdem Feind ſich ſchen laſſen /ſichjm ſtracks onder Augengelegt/ ongefchrlich mit achs ig tauſend Türcken.
Der König Ladißlaus hat ſein Kriegßvolck ſamptallemzugehör vnd rüſtungdenanſchenlichſten vnd verſtendigſten Hauptleuten / ſoerbey ſich gehabt / zum treuwlichſen befohlen vnd vndergeben / vnd die Geſchwader mit ſonderlichem fleißin eine gute Schlachtordnungrichten
ondanbringen laſſen/nichtallein ſo vil das Fußvolck / ſondernauch den Reyſigen Zeugbelanget. Dergleichen hat erauch mitdem Geſchäz vnd Wagenburgzuthun befohlen/ hat folgends zu cis $ohan Huni-nem Oberſten ond Marſchalck gewehlt den ſighafften Kriegßhelden ond Herrn / Johan Huniaados Coruin. den / welcher Matthias / der nachmals Kömg1n Vugern worden / Vatter / vnd etn erfahrnex Kriegßmann /vnd verſtendigerfürſichtiger Held geweſen. :
Wienua alles auffsbeſte verſchen ondbeſfclt /darmit weyter außzug möchte verhütetwerden /hat Herr Johan Huniad das Kriegßvolck vngefchrlich auff diſe weiß / wie folgé / in cine Schlachtordnung eyngeſtclt: Erſtlich hat er ein Geſchwader wolgerüſter Käriſſer ond ſchwere Pferd/vnd zwiſchen diſen mitten eyn den König Lad1ßlaum verordnet/ Darnagch hater wider cin Geſchwader leichte Pferd auff dicandernſeytêangeſtelt/oñû denſelbigenhauffenzweyen Biſchoffen/cinem auß Strigonia/vndeinem andern von Farcndin befohlen. Von Fußvolck aberhat er cinen ſtarckcn haufen zwiſchen den Reyſigen Zeugeyngeſteckt / ond diß1ſtfaſt der Kern geweſen
der Landßknecht /darumb er ſie auch in das mittel verordnet. Bund diſen angerichten geordneten hauffen hater alſo indér Schlachtordnung zwiſchen ein hohes Gebirg / ond einengroſſenSce eyngeſchloſſen / daßauff keinerſeytender Feind cynfallen / ond jnenſchadenzufügenkändte. Ex hat auch cin ſolche feſte Wagenburg benebendem Geſchüg geſchloſſen / vnd mit groſſen Ketten zuſammch verfaßt / daß ſievondem Türckiſchenhauffcu nit mehr alsnur auff einer ſcyten fundten angegriffen vnd beſchedigt werden / welcher oxt zum angriff dannoch auch ſchr eng/vnd den Feind gefehrlich geweſen/Dalü ſie nichtallcin mitgroſſem Geſchütz /ſondernauch mitden Handxoren den (Feind leichtlich erreichen ond abweiſen fundten-_
Alsnun die Schlachtordnüg{umernſtalſo angericht/hat ſich daß ſpielerhaben. Amurath aber / wiewol ers Ritterlich ond Mänulich hineyn geſest / hat doch auff keinen weg der Chriſten Lägerangreiffen /vil weniger vberfallen ondbeſchedigenfünnen/ Ja cerwirdtdermaſſcn von den Chriſten empfangen/ſonderlich die vorwachte v verlorne Hauffen/daßſie mit ſchaden weichen/ vnd diefluchtgeben mußten/vnd Amurathſelbſi/alser femanderchülff gewußt /ond gemeint cs wcerealles verloren/beg1bt ſichauff einflcins Gebirgoder Hügel /in meynung ſich ond ſcinlebcu imfallder cuſſerſtennotzuerretten/oderallda ſich indic gegenwchr zu ſtellen. i
Aberdiezween. Biſchoffer /als ſie geſchen daß die Türcken in der flucht/Haben das Kriegßs volck onbedächtlich vnd mit groſſem vngeſtüifiangeſchrien/ſic ſolten folgen/vndauff den Feind/ welchernun méhrinder fluchtwere / mit gewalt dringen vnd hineynſegen / Bund indemſie ſich alſo außzremvortheilbegeben/ſind ſie auff einneuw großgeſchwader/vü wol außgeruhten hauffender Türcken/gleich deß ortsda ſiejren vortheilverlaſſen / geſtoſſen / welcher das Fußvolck ges trennt / vndalles mitden Flisbögen vndjrem heftigen ſchieſſenin vnordnung brachthat. Als nun dergewaltige Held ond Kriegßfärſt Huniaddiſe groſſenot geſchen / ond dem Fußvolck zu húlff zu fommen ſich wider gewandt / hat Amurathin deß auchraum bekommen ſichzucrholen/ ond ſind durch den Hali Baſſa/ſeinenöberſten Kriegßhauptmann/die Ganibern widcrinjre ordnungbracht haben ſo männlich vnd tapffer gefochten / daß ſic den armen König Ladißlaun endtlich erlegt vnd geſchlagen: Dañwieder König mitſeinem Geſchwaderwider deß Türcken Reuxer ſo ritterlich ſich gewehrt pnd auffgehalten/ haben die Ganigernden König vmbringe/
: vndals