Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Vorrcde.

vnd Abgôötterey/der Jden vnd Heyden / beyde in dem Gottesdicnſtin der Kil'e chen/vnd an der groſſen Potentaten König vnd Fürſten Höfen zum hefftigſten geſtrafft/vnd vorkünfftigem vnglück verwaruct haben, Alſo auch ſeyn geïveſen bey den Heyden die Philoſophivnd Satyriſche Schreiber/iwelche alleſampt die Laſter vnd mißbreuchjrerzeit hart geſtrafft vnd angriffenhaben. Budalſo wil egnoch heutiges tags von nôten ſcyn/weil die lelztezeit/ nach anzeigung der heiligen Schrifſt/geſchwinder/vnd alle Sünd vnd Laſter mehr vberhandt nemmcn werden/daß manbeyallen Stenden/im Geiſtlichen vô Weltlichen Regiment/ vermaue/bedrôuwwe/ ſtraffe/ vnd ſie für künfftigem vbel vnd vnglück verwarne/ auff daß diejenige ſo zur beſſerung/vndjrem ſelbſt gedeyen/heyl vnd ſcligkcit/ be» ruſfen/dardurcherinnert/nicht ſampt mit dieſer ſchnôden bôſen Welt verderben vnd zuboden gehen.

Wirſehenin der täglichen erfahrung/daßeinguter treuwer Arktet/ der es mit ſeinen Patienten ond Kranckentreuwlich vnd wol meinet/ nicht allezeit mit jnenſcherßet / ſondern nach geſtalt der ſchwachheit gibt er linde oder ſcharpffe Argney/Entdecktjnenjre gebrechen/verwarnct ſie für allemſo dem ſchaden ents gegen/vnd wenn es die not erfordert / ehe daß er wolte den ganßen Leib verderben laſſen/ſchneit er vnd brennet hinweg ganße gelenck vnd gliedmaß/damit die vbrige geſunde Glieder vnd der ſchwache beym leben erhalten werden / ſragt nit darnach es thue dem Krancken wol oder weh. Alſo auch / treuwe/ fromme / verſendige Rähte vnd Lehrer / ſagen woran der mangel / zeigen orſachen anbeyde nußes ond verderbens/üßelnoder jucken nicht die Ohren denen mit welchen ſte estreurolich meinen/ſondernrüren vnd trucken das Geſchwär da esreiff iſt. Folget man ſo hat esſcinen weg/wo nicht/ſo haben ſie dasjr gethan. |

_ Dany ſolche verſiendige/warhafftige treuwe Leut / wöllen viel lieber jren ſelbſiſchaden/denn deren/ welchen ſie mit treuwen vnd Eidsopflichten zugethan/ verderben vnd vndergang/ſchen vnd erfahren. Achten den erſten zorn nit hoch/ weilſiebeyder warheit ſtehen/vnd mit gutem getiſſen dieſelbige vertretten/ſchü (en vnd handhaben. Denneesheiſßit beyjnen/Amicus Plato, Amicus Ariſtoteles, magis amica veritas, darbey bleiben ſie / ob esjnen gleich nicht allezeit (ie diſer Auentinus ſich bald im eingang diſes Buchs beklagt) vnd bey allen in die Kuchentregt/Soſchaffetjnen doch Gott Fürſten/Herrn vnd Oberkeit/welchejr treues wolmeinendo gemüt von falſchen vnd vntreuwen Kähten zu vnderſcheiden wiſſen/ſrem Raht folgen vnd gehorchen/ vnd vnder welchen ſiejren | chut vnd ſchirm/ vnderhalt vnd zuflucht / wider die Feinde der warheit haben

ônnen. j | _ Vundwerenichtgut das alle fromme Chriſiliche hohe vnd andere Oberkeiten/alſo hert verblendt vnd der warheit entgegen/daß ſie nur allcin an den Ohrenſuckernhiengen/vnd nicht für ſich ſelbſtauß hohemverſiandt ſchen oder wiſſenköndten/wer es treuwlich vnd wol meinet /jren ſchaden vnd verderben verhütet/ vnd nuben ſuchet oder befördert / Sonſten würde es mit allen Regimentenbaldein endhaben/vnd gethanſeyn. Alſo hat dieſer Meiſter Johann Auentin auch ſeine Nj vnd Such