Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

D. i ÿ Ô : 6 Wie ſich dic Alten biereyn geſchickt

Dergleichenbeklagt ſichauch S- Auguſtin (vs wirt ſolcheklag auch angezogen in Geiſflichen Rechten/ indem Buch ſo man das Decret nennet) daß ſich zu derſelbigen zeit angehebe hatim Glaubeneinneuwerung auff dic ander / hatein jeder Lapp ein beſondere Manier init ſz ſen / trincken /faſien /feyren /behten / Élcydung/ auff wöllen bringen/ ſo doch Gott (ſpricht SAuguſtin) ſeinen Glauben gansfrey hatwöllen haben vonallen Menſchlichen fünden vnd auffſaßungen/darumber dann auch das Geſes/wiewol von im Moſigegeben/ auff geßcbt hat. Bnd mcinetS- Auguſtin /man ſol ſolche Thant all abthun / ob man {chon nicht wiß warumb ſic bóf ſeyn/vnd ein gut anſehen /damit jeder Glaub nach Gotteswillen vnd meynungrein vnd lauter bleib/onallen Menſchlichenzuſas/vud nichtder Jüdiſch Glaub leichter wer/weniger Bott hab dannder Chriſtenlich. Esſchrcibenauch die alten Heyden/Csſey der Chriſtlich Glaub derxciteſi vndfreyeſi Glaub / deram wenigſten ondgarkcin Men ſchenticht vnd ‘Bott / an Menſchlis chenwahn nicht bunden ſcy / helt vndhangt alleinan dem cinigen Chriſto. Vud dicwecil ſeut obs genannteheyligevnd GelchrteWVätterwol vor eil hundcrt jaren geſtorben ſeyn /was ſolten ſie nun ſagen / vndſich beklagen / wann ſienunauffſtänden vnd ſchen daß manalle ding ober mache hat? Jmanallen dingen zu vielthan / ein neuwrung vber die ander auffbracht / daß die Wele nimmertragenmag/ ond ſoviel der vngelehrten/ſtolsen/ Narren / Orden vnd ſagungſeyn/daß man ſchicr nicht mehr weiß warinnen der recht Glaub vnd Gotteodienſt beſtchet. Die alten Heydniſchen Poetenwiſſensbaß /dannſolch ſtols / ongelchrt / gauckelsVolck/ ond Spiellcut/ ſichaltendenbrauch der Welt ond Geboteder groſſen Hanſen vor den Glauben / So doch Plaz to vnd Ariſtotelesdie Heydniſchen Meiſter / dem brauch / ober ſchon recht iſi / die Ehrmchtgee ben noch laſſenwöllen/daß einer darumbfromb vürecht cy/ſoernur dem brauch nach recht thut. Dergleichen ſagt Ariſtoteles von den groſſen Herren/man ſichtsauch bey etlichen (der frommew Chriſtlichen Fürſten wil ich allezeit verſchonthaben ) daßſienichtsauß vernunft ond Tugend handeln / Alleding thunsnux auß gewalt vnd brauch / vndjrer lang hergebrachten gewonhcit. Einjegklicher Richter/Scherg / vngelehrter / Schrans ond Vogt/ vuderſtchet ſich mit lägen/ auch gelehrtenvndfrommenLcuten maß ond Ordnungim Glauben zugeben:

_ Wetterbeklagt ſich S- Auguſtinabden Affeergläubigen München vnd Pfaffen / fürche (wicdann ſchon geſchehen iſt) wo mannichtdarcyn /ſonder zuſehen/ würd mans vbermachen/ werder Chriſtliche Glaubnichtangenommen / ſo von den Menſ, chen erdachten bräuchen / Gotz tesdienſien/vnd dergleichen Gebotten/Menſchlicher vermeſſenheit/ beſchweret worden/dermaſ-_ ſen das die Jüdiſchheit viel leidenlicher zu halten würd ſeyn / ſofcin Gebott noch Brauch von Menſchlicher vermeſſcnheit auffbracht / ſondern allein von Gott dem Allmechtigen verordnee hat. Csiſt doch faſt darzu fommen / daß vor der Welt ( wic Chriſtus warnet) an e!nander verrahécn / ſiöcken/ plôcken/ dürften nach Menſchlichem Blut / die Geiſtlichhcit ond der höch Goctesdienſègeacht wirtwerden.

Dergleichenzuderſelbigenzeit nicht ſogar lang hernach /beflagen ſich Bap| Leo der crſi/ Sydonius zu Aucrnía/ in Franclreich Biſchof / ein Poct / abdem folg vnd geis der Geiſilie chen/ſchreiben/wic durch eigen nus der Biſchoffen (welchen vber Land vnd Leut dic Keyſer vers krauweten ) die alte Chriſtenheit auffſtünde / das heilige Römiſch Reichinjammcr vnd not vnd groſſen abfallfommen ſey / Dergleichen allobgenannet gelehrte / auch Claudianus der Poe / ſas gen / wiedie Weltlichen Amptleut vnd Renntmeiſier/ derſelbigen zeit dic armen Leutalſo gee ſchunden haben / daß ſic lcichter vudcr den Vngläubigen {ſſen / darumb dann auch viel Zwye tracht/Auffruhr/auchzu lc6tein Bundtſchuch im Römiſchen Reich ond Chriſtenhcitauffſuns de / daderſelbige getempfft ward / gar bald darnach auß demzorn Gottes / da ſich niemand beſe ſern / obgenannte flag ond warnuß nicmandt zu hergennam / vberficlen die pngläubigen Teute ſchen Sachſen / Francken / Schwaben / Gohten / Wandler / Albaner / Burgundier / Haun/ DBeyern / mit gewalt die Chriſtenheit ond Römiſch Reich (gleich wie jestder Lürck) Nemlich Jealien / die Statt Rom / Gallien / je6t Franckreich / vnd den Rhcinſtram / Hiſpanicn / Affris cam/ das dritéctheil der Welt / gegen Hiſpanien vber / gewunnecn die Stätt/ zerbrachen die Kiro chen /erwürgeten Münch vnd Pfaffen / mit ſampt den mechtigen / ſtelten jre Pferdt indie Kirchen /drungenobgenannte Land der Chriſtenheit ond dem Römiſchen Reich mit gewalt ab / thes ten ſich allda nider mit Weib vnd Kindern / erſchlugen diealten Land eut / ſo Chriſten warn/ vndwic S. Jeronymus ſchreibt / waren zy Meins in dem Stiffc ſo viel Chriſten erwürgt vow den ongläubigen Teulſchen/daß das Blutin der Kirchen ombſchwam / dergleichen geſchach an andern enden mchr/allein (wie obgenannt S. Jeronymuswciter ſchreibt ) S- ARIE Fa

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