Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

y €; : . Von den Tüxckiſchen Kriegen-/

was thätlichsfürzunemmengchabt / Ji in deßder Fürſt/ Herr Johan Caſtrior/ſein Vattet/cin Hertogin Epiro ond Albanicn/geſtorben / Wie dieſes dem Türcken kundt gethan / hat cr alsbalddicandern drey Brüder mit Gifftheimlicheinen nachdem andern tödeen vnd ombbringen laſſen/auff das alſo der Stamm deſſelbigen Herßogen möchte gar getilgt vnd außgerott werden/ Dieſen Sceanderbeg aber/vü jüngſten Bruder/hater auff andere wege vermeynt vmb den Halß zu füßren/darumber jnauchin ſo vil vnglücks/inKricg ond ſonſten/geſchickt/hatalſo ſeiner gro(ſcn tapffern Mannheit / ond daßer ſeiner hülff vnd beyſtand in ſo groſſen gefchrlichen Kriegen nicht wol entrahten fundte / genoſſen / Jſ auch vieleichtauß Gottes ſonderlicher gnediger verſes Hung im leben erhalten worden /welcherzm nachmals noch viel gewaltiger Sig vnd Krieg in SNMyſia/Seruia/ond Vngernerobert.

Vund nach vil andern onzehlichen Thaten ond Geſchichren /als Scanderbeg leblich erfahren vnd geſehen / das ſcin Vatterland ganz vndgar vom Türken hart getruckt/vndin ſchwerer dienſtbarkeit geſtece/ hater mit groſſer vorſichtigfeit alle ſeine anſchleg/gedancken/vnd ſinn/ dahingewandt/wieer den todt ſeiner Brüderandem Tärcken möcht recken/ſcin WVatterland erles digen vnd crretten/vnd ſein Vätterlich erblich Fürſtenthumbwideramb eynnemmen. ÄFſtalſo/ wicjn der Amurathmit einem ſeiner Waſchawiderden Deſpotum auß Scruia/vüin BVugern mit einer anzahl Volcks geſchickt / indemſelbigen Zug vom Türckenabtrünnig worden/hat die Statt Croiam durch wunderbarlicher Practicken / ceynbekommen/ welche ſonſien vom Türcken wol beſcztgeweſen / ond folgends das gange Land eyngenommen / welchs nicht allein ſeinen Erb Färſtenthumben / ſondernauch der gangen Chriſicnheyt zu nuß vnd gedeyen gereicht ond fommen iſt/Vuddieſes Auffrährers geſchichtallhic in vorigem Capitel meldung. Dieſes Scanderbegs Geſchicht vnd Ritterliche thaten/hat.ciner / mit Namen Marinus Barletius Scodrens ſîs/weitläufftigim Lateinin dreygehen Büchernſehr wol beſchrieben / welchs Buch nachmals cincr mit Namen Johan Pinitianus/auß dem Lateinins Teutſch bracht. Es ſchreibet auch di- ſer Barletius/das dieſem Fürſicen Georgio Caſtrioten / welcher nachmals Scanderbeg genens „networden/ die Naturſcine Ritterliche / Mannliche Thatenäm Leib bezeichnet /onddurchweiſs ſagung geoffenbarct habe. „Dann als er in Mutterleib empfangen / iſ der Hergogin / feiner SMuttcr/im traum fürkommen / wie ſieein Schlange gcberen / würd ſo groß vnd langſcyn/daß ſic dasganse Epirotiſche vnd Albanier Königreich bedecken / den Kopff biß in Türckey außſirces _>cn/den Türckiſchen König verſchlucken/ ond mitdem Schwanß würde ſie biß an der Chriſien Frontier / vnd das Adriatiſche Meer reichen/vber welchen Traum die Mutter heftig erſchro-

>cn/vondalsſie denſelben Traumjrem Fürſten vnd Herrn/ Johan Caſirioten/angezeyget/hat er dcn Traum ſelbſt gedeutet ond außgelegt /die Mutter getröſtet / vndgeſaget : Die Frucht/mit welcher ſie ſchwanger ſcy / würde ein gewaltiger Kriegsfürſt ond tapfferer Held/welcher dem Türkiſchen Reich vil zuſchaffen/vnd denſelbigen Tyrannen cndtlich ombs Leben bringen wers de/viel Chriſten /vom gewalt ond Tyranneyder Türken /ſonderlich aber die Venediger vnd Vugern /anwelcher Frontier die Schlange den Schwan außgeſtreckt / erretten. Vnd diſer ‘Traumhat folgendsalſo ſeine wir>ung gehabe : Dannder Scanderbeg mit diſcm ſeinem abs fallhat verhindert /dasder Amurathdazumaldie Chriſtenheit/welche ſchr beſtürzt geweſen/nit Ferrner angefochten/ſondernfärleyd / daßer die Statt Croiam verlorn/vnd nicht wider erobern Fondte/geſiorbeniſt.

Ésſoljnauch die Natur vberdasan cinem Arm mit einem bloſſen gezuckéen Schwerdt ſo außtrücklich gezeichnet haben / alswerees mit ſonderlichem fleiß von einem Mahler geſchehen/ E A Fardengemahleeworden/welchesalles cine groſſe Mannheit vnd Ritterliche tugendbes

eutcthat.

Diſe Seanderbegs Hiſtorien habe ich alſo kärslich allhie mit eynführen wöllen /auſf das man ſche /wiejämmerlich der Türck auch mit den vberwundenen Fürſten /vnd nicht allcin mit den gefangenen gemeinen Chriſien/vmbgeht/ſic inſeinedienſibarkeitreißt/töds ten vnd ombbringen leßt. Daraußzuſchen daßer nichtein Feind wieandere/ſondern cin verfolger vü außrotterallex Chriſtlichenfreyheyt ond gewalts iſt»

Endedeß erſten Theils. | Derans-