Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen
Sap C ) ¿6 } Von den Türckiſchen Kricgennichtwegennoch regen haben dürffen/von wegen daßer jnen ſo naße fommen /vnd ſo hart für dië Naſen gerucl'twar/daßerauch vom kleinen Gebirg kondte die Statt Venedig vberſchen. Welchesgeſchehen im jar tauſend/vter hundert ncun vü neunsig/im Herbſtmonat/vnder dem ‘Bapſ? Julio dem andern /als Keyſer Maximilianus regiert / ondin Caſtilia Ferdinand der Catho, liſch/in Protugal Johander ander. :
Wie Batazeth eygener Perſon wider die Statt Nodene gez0d gen/vnd ſiecrobert/vnd wie der hochberumpt Herr Gonſaluo Ferdinand von Cordua öberſter Kriegßfürſt auß Spanicn / vnd cin Benetianer Magnifîcus /mit Bolck auß Spanien fommen/ vnd Cefalonien/nebender Juſelu Sanct Maura/ welche deß Baiazeths geweſen /eyngcnommn. Cap. XL.
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FA Jß alles hat ſich alſo ( wic ſetzunder geſagt) in Jralia zugetragen / vnd if
folgendsjarsder Baiazeth/ damit cr ja keinezeit vergeblich ondon Blutvergicſſen ver-
“ “lauffen lieſſe /in cigener Perſon /die Statt Yéodenezu crobern/außgezogen/hat ſie hare belágert / vnd an dreyenorten mit ſchieſſen vnd ſtürmen ſchre>lich dafür angcklopfft/die Maus ren vndalle Schans eyngeſchoſſen / dann er ein gewaltig Geſchôs darfür bracht / ond vber das hater mitden Mörſcln viel Feuwcrin die Statt gcworffen / vnd vicl gewaltiger Heuſcrin der
Stattzugrundtgeſchoſſen. Wieſienun inder Statt inſo groſſer gefahr geſtanden/vnd wenig ‘Hoffnungfür augen geweſen die Stattlengerzu erhalten / ſind vnverſchens vier Venetianiſche _ Gallcenzu reféung der Stattwolgerüſtvon Knechten / Proutandt/IMunition/vnd Geſchüs/
ſo darauf geweſen / anfommen. Als nun jederman auß ſonderlicher freud inder Stattan die
_ Porih gelaufen / das neuw Krigßvolck mit freuden anzunemmcen /vud zu entfahen / ſind alle
Schanz vnd Streichwchrder Statt von der Wacht bloß vnd vcrlaſſcn worden. Fn deß haben die Janigchern gelegenheit ond fortheil die wehrloſen Mauwren zu erſicigen erſchen / ond die VBenetianiſche Kuccht/ſo auß den Galleen getretten/chedañ ſieindie Statt fommen/alleſampt in fleine ſtück geſebelt / vudalſo die Statéden zehenden Auguſti / an SanctLorenzen tag/imjar tauſendfünffhundertreyngenommen. Der Türckiſche Keyſer hat vil gefangner inſcinem ſelb beyſcyn/vnd vuderanderuauchden Biſchoff ſelbſt von Modene/köpffen laſſen.
Nach eröberung diſer Statthatder Batazethſein Volckfür Jonco geſchickt / ond nebcn vilandern Ländern vnd Pfſlegenin Moria/welcheder Chriſten waren/gewunnen/vndhicrumb ſindetlicheder Chriſilichen Poientaten genötiget worden ſich zurüſicn/vnd auffsneuw mitcin-
“anderzu verbinden / vnd jm entgegen gezogen /mit ſchr vil gerüſieu Schiffen / Alsnemlich/der
Fouius Cephalenia, Von dieſem Erdbiedem
wirdt gehan delt im fünſfſten Theil deſ aunsn Buchs? am14. Cap-
Bapſt oud Königauß Spanien / Franckrcich /vnd Portugal/vudder Mannliche Held Conſaluo Ferdinand vou Cordua/iſt gezogen mit den Venetianern nach Kefalonia / durch welches hulff vnd mannheitdie Juſulen erobert vnd eyngenommen worden / ondauch die Jnſel Sanet SMaura. Nicht lang darnach machten die Benetianer widerumb friden mit dem Baiazeth/ doch mit dieſcm geding ond fürbehalt / daß ſie die Jnſeln wider eynreumen / vnd dem Türcken folgen laſſen ſolten/Bndzu dieſem frieden hatder Herr Andreas Gritti/welcher nachmals Herßogzu Venedig worden / vnd auff dicſclbigezeitzu Conſiantinopel beſirickt ond gefangen geles gen/vilbeföròöerung geihan/vud vrſachen geben-
Nach dieſer handlung iſi der Baiazeth ein zeitlang /als welcher hartam Podagra kranck wwar/ ſtill ond fridſam geweſen/hat in deß dic Mauwren zu Conſtantiopel beſſern vnd auſfs neuw aufführen / vnd wider anrichten laſſen / Dann ſie war durch ein Erdbiedem das mchrerz theileyngefallen / welches ſie für ein gewiß Zeychen deß vnglücks / ſo ſich nachmalsin der Ottoman Nachkömmlinge vnd Geſchlecht zugetragen / gehalten haben / wieder Zißimuszuvorin der Schrifft an ſcinen Bruder jm auch geweiſſagt ond zugeſchriben hatte.
Von