Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme
Untersuchungen über Mannane usw. angreifende Enzyme. 377
unerforschtes Gebiet, was die Galaktane anbetrifit. Die Bildung von Glucose auf Kosten verschiedener Substanzen, namentlich der Runkelrübenwurzel, besagt noch nicht, daß diese Hexose von der Umbildung der darin enthaltenen Dextrane oder der Cellulosen herrührt.
In bezug auf die Verdauung der Baumwollcellulose liegen sehr eigenartige Beobachtungen von G. Seilliere vor. Letzterer hat gezeigt, daß diese Celluloseart, die im normalen Zustand durch den Saft von Helix nicht gespalten wird, nach Behandlung mit Schweitzers Flüssigkeit, mit Ätzalkalien oder mit Zinkchlorid in konzentrierter Lösung der Spaltung unterliegtt).
Wir haben die natürlichen Cellulosen (Dextran der Dattel, Cellulose von Corrozo), die die Mannane begleiten und gleich ihnen am Aufbau des Eiweißes der Dattel oder von Phytelephas beteiligt sind, benutzt. Gatin?) hat bei Wiederaufnahme dieser Untersuchungen zeigen können, daß in dem im Wasser und Alkohol unlöslichen Teil dieser Eiweißstoffe sechsatomige Cellulosen bestehen, die unter dem Einfluß von erhitzten und ziemlich stark konzentrierten Mineralien (HCl, 15°/,ig) Dextrose, aber keine Galaktose liefern. Unsere Versuche bestätigen die Resultate von Gatin, denn diese gegen Säuren so beständigen Oellulosen können durch den Verdauungssaft von Helix gespalten und in d-Glucose übergeführt werden. Niemals haben wir die Gegenwart von Galaktose beobachtet. Von Mollusken und Krustaceen haben wir die Fermente untersucht, die Mannogalaktane oder Mannane, die auf ihre chemische Beschaffenheit hin gründlich erforscht und die Vertreter der jetzt bekannten Hauptarten sind, verdauen: 1. Galaktin (Mannogalaktan des Luzernesamens); 2. Mannogalaktan des Samens des griechischen Heus; 3. Mannane von Phytelephas macrocarpa (Corrozo); 4. Mannane von Phoenix dactylifera (Dattelpalme); Galaktan von Agar-Agar.
Die Mannane von Corrozo und der Dattel sind Typen der unlöslichen, die Mannogalaktane der Luzerne und des griechischen Heus dagegen der im Wasser löslichen Art.
1) G. Seilliere, Compt. rend. Soc. Biol. 28. Juli 1906; 23. Nov, 1907; 22. Jan. 1910. 2) C. Gatin, l.c.