Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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welcher (zwar noch verborgen in der Speife gegenwärtig) erjt durch die Verzehrung oder anfcheinende Vernichtung der legtern im Effer lebendig wird, fey es daß felber fich im ind durd) leßtern für oder wider ihn manifeftirt. So hebt das Feuer zwar das Verdedende und Verhülfende auf, Fanır fich aber des Iyiemit Entdeckten und Enthüllten nicht erwehren, denn wie dag Pabulum Ignis ift, fo aud) das was aus dem Feuer als geiftiges Gewächs hervorgeht. — Es ift darum eine zwar noch allgemein herrfchende, aber irrige und Fraffe Vorftellung des Alimentationsprozeffes, daß man diefen nicht als eigentliche Intussusceptio, welcher eine Extraproduetio entjpricdyt, fondern als bloße Juxtapositio fafjen zu können, d. b. aus der Materie biebei nicht bereits hinausgehen zu nmüffen meint; oder daß man nicht einfieht, daß hier wirk li jchen eine Enthüllung d. i. eine Dematerialifirung des Aliments vor fich geht *), jo daß diefes als hüllefrei gewor: den Cals innerliches) in das innre Cfeelifhe) PBrincip des Alimentirten eingeht. Schon St. Martin hat übrigens die fen capernaitifchen Srrthum Cdaß nämlich ein organifches us dierduum fich durch bloße Transpofttion von den Trıummern eines anderır Individuums nährt oder fubftanzirt) widerlegf. Und auc; der gemeine Mann hat von dem eigentlid; Subjtantiellen eines Aliments, als von deffen nährender und ftärs fender Kraft (folglich von einem materiell unfichtbaren) eine vichtigere Vorftellung als jene Phyfiologen haben, welche mit der Ariftotelifch-Garteftanifchen Definition einer Subftanz hier auslangen zu fonnen meinen, das Materiale des Alimentsi

*). 34) habe im 4 Heft meiner fpeculativen Dogmatit den Chemifern und Phnfiologen S. 82 bemerklich gemadjt, ‚daB fie fo lange den Feuer- und. den Alimentationsprozeg nicht: begreifen Fonnen, als lange fie nicht die hiebei vorgehende Nuflöfüng der Materie in unmaterielle Differenzialien erkennen, die Atome mit ma: terielfen molecules (tvelche doch fon integrirte Materien find) vermengen , imd alfo au eüire nee Integrirung Verkennen.