Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung
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Gedanken von der Macht des Pabſtes ‘in unumſchränkten Staaten, für die er ſeinen Caesarinus Fürstenerius faſt geſchrieben zu haben ſcheint, Den deutſchen Kaiſer betrachtet er als den telt= lichen Arm der chriſtlichen Kirche, und die ganze Chriſtenheit als eine Art von Republik, in welcher der Kaiſer der angeborne Anführer der Chriſten {vider die Ungläubigen iſ!
Aus dieſem vorgeblichen Suvréntité des Kaiſers über andere Staaten, laßen ſih Folgerungen herleiten, die mit unſern Begriffen nicht Úbereinſtimmen und zu richtigern Jdeen ſchwerlich führen durften, Es wundert mich alſo, daß Leibniß bey manchen Vorfällen der neuern Zeit, nicht als Aus torität für gewiſſe Grundſätze aufgerufen wurde, die man ſo gern allgemein machen wollte! Man feht indeß, daß dieſer berühmte Mann nichts
__ dazu beytragen mogte, richtigere Begriffe in das
allgemeine Staatsrecht zu bringen.
Gleichwohl ſollte der Same, den die Britten ausgeſtreuet hatten, nach und nach edlere Früchte erzéugen. Hugo Grotius hatte die naturund volferrechtlichen Wiſſenſchaften bereits mit allgeméinenm Beyfalle bearbeitet. Pufendorf unt“ Thomaſius, obgleich beÿde in ihren Grundſäven entgegengeſezt, machten Epoche für