Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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nüßt werden, die höchſtens ein leichtes Gepäcſſtücf vor ſi< hinnimmt. Der Serk wird dann von dem Fähr= mann, dex Hinterher im ſeichten Waſſer geht, im tiefen ſ<wimmt, vorwärts geſchoben. Zur Erleichterung des Schwimmens biudet er ſi< vor den Leib, um den Bruſt=xorb, und an die Oberſchenkel ebenfalls eine aufgeblaſene Ziegenhaut. Cine ſolche Ueberfahrt nimmt naturgemäß ziemlich viel Zeit in Anſpruch, beſonders wenn es ſh um mehrece Perſonen handelt. Denn das Vehikel muß jcdesmal erſt umſtändlih neu hergerichtet werden, und bei wiederhollem Traverſieren müſſen ſogar die Häute öfters aufgeólaſen werden. — — —

In der Nähe des Han Sitſches begegnetem wir _

cinem So zeitszuge und haiten ſo Gelegenheit, uns ſowohl durh eigenen Augenſchein als dur<h Be= fragen über die Sitten und Gebräuche zu unterrichten, die bei einer albaneſiſc<hen Hochzeit üblich ſind. Ih habe bereits an anderer Stelle, da ih über die albaneſiſde Frau ſpra<h, darauf hingewieſen, daß die Kinder in Albanien meiſtens bereits im zarteſten Alter

verlobt werden. Der Albaneſe glaubt, daß der Himmel |

den Verloblen günſtig geſinnt ſei und daß die Ve r[obung ſelber zur Erhaltung des Lebens beitrage.

Deshalb verlovi der albaneſiſhe Vater oft ſeine Kinder

ſ>on, wenn ſ:e no< in der Wiege liegen.

Der Antraç zu einer Verlobung geht allezeit von —

den Cliern, oder, wenn dieſe geſtorben ſind, von den nächſten Verwandten des Knaben aus. Wird er von den Eltern oder Verwandten des Mädchens angenommen, ſo tauſh! man gacgenſeitig ein Merkzeichen aus. Dies iſt gewöhnlih ein altes Gold-= oder Silberſtü, welches feinen Kurswert mehr hat. Die zum Verſpruche ge=wechſeuien Münzen dürfen jedo<h niht von einerlei Ge= präge ſein. Mu dem Austauſche der Münzen wird die Verlobung als geſchloſſen angeſehen und kann nur mehr