Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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/ wird, denn nah der Sitte ſoll niht nur die Braut,

ſondern auh der Bräutigam während der Hockzeitsfeier ein Bild der Demut und Schüchternheit ſein.

Die Männer treten in ein beſonderes Gemach, wo für ſie ein Mahl bereit ſteht. Durch die ganze Länge des Raumes iſſt ein etwa 114 Fuß breites Tu<h auf die Erde gebreitet, worauf die Sþpeiſen geſtellt werden, und die Geſellſhaſt lagert ſi< mit gekreuzten Beinen zu beiden Seiten. Unter dem Eſſen wird häufig auf die Geſundheit der Brautleute getrunken; die Toaſtformel lautet: „mögen ſie leben, ſein und glüclih werden !“, wobei die Verivandten au<h den Wunſch: „ſüßes Brot und ungetrennt !“ nicht vergeſſen.

Die Frauen gehen in das Zimmer, wo ſi<h die Braut befindet, wel>e jeder Eintretenden die Hand küſſen muß. Hinter derſelben ſteht die Schmu>frau, welcher die Sorge ihres Puzes obliegt.

Eiwa eine Stunde nah dem Eintriite wird der

“ Wiam zur Braut beordert, um ſie zu gürten und zu be-

ſchuhen. Dieſer verfügt ſih demgemäß in das Zimmer der Braut und küßt ſie auf den Mund, die Braut aber küßt ihm die Hand. Darauf legt er ihr den Gürtel um

! und zieht ihr die Schuhe an, in welche er vorher Reis und Geld als Zeichen der Fruchtbarkeit geſtreut hat,

/ kehrt zu den Männern zurück und preiſt ihnen die Schön= Heit der Brau! nah beſten Kräften.

Wenn nun alles zum Aufbruche bereit iſt, ſo ſtiehlt

“ der Wlam zwei Löffel, die zu dem Ende bereit liegen;

E

doh iſt es Brauch, daß die Leute des Bräutigams auh no< etwas anderes, ſei es eine Taſſe, ein Glas oder ſouſt KAehnliches ſtehlen, was dann ſpäier zurüc= gegeben wird.

Nachdem die Braut ihren Eltern und Verwandten die Hände geküßt, wird ſie na<h einigem Sträuben auf das

_—Pferd geſeßt und folgt dem Zuge des Bräuligams, der