Allgemeine Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache : aus dem Russischen übersetzt und mit einem Anhange und Schriftproben
Vorrede. vr
12, 22. die Aussprache hinlänglich bestimmen. Bei der Bezeichnung der Vocallaute suchte ich mich so viel wie möglich dem russischen Originale anzuschliessen, weil die einfache Bezeichnung der drei Hauptvocale a, 2, z für das Türkische nicht hinreicht und das russische Alphabet für einige uns fehlende Laute besondere Zeichen besitzt. Ausser den fünf deut-
schen Vocalen gebrauche ich daher noch ı y_zur Bezeichnung des dumpfen
Lautes den das Türkische mit den slavischen Sprachen gemein n hat, und
da unser @ und & Ü oder ö die ‚gemischten Laute. des russischen # und ı0 nicht überall ausdrücken, so entschloss ich mich dieselben durch a und.
wiederzugeben. Allerdings haben alle Grammatiker die Me: 0 [ranz. ex] oder ö [franz. z], wo der Hr. Verf. ı schreibt, allein in vielen Fällen wenigstens entspricht gewiss der deutsche Laut nur unvoll-
kommen dem türkischen Vocale, der zwischen @, ö und ıo in der Mitte
liegt, und in den Worten welche der Verf. als Beispiel für die Ausspra-
che des mw anführt [arogu und 1mwB0B%] kann dasselbe wenigstens nie |_ /
wie ö klingen, das lange “ bezeichnet er überdiess besonders durch y.
— u Der Laut den der Hr. Verfasser durch sı wiedergiebt, mag ebenfalls bald unserem hellen رع bald unserem ö sehr nahe kommen, in vielen Fällen aber lassen wenigstens die östlichen und nördlichen Türken wirklich einen Anschlag des 2 vor dem z, und eben so vor x und o, hören, wo die Bewohner der Hauptstadt ein reines a, ä oder ä, ö sprechen, oder wo, an solehe Mischlaute und Vocalanschläge nichtgewöhnte, europäische Ohren nur den einfachen Laut hören, was um so weniger auffallen darf, wenn man bedenkt dass selbst zwei Nachbarvölker des westlichen Europas, die stammverwandt und in beständigem Verkehre mit einander stehen, das Eine nicht dahin gelangen kann die Laute der Sprache des andern richtig aufzufassen und wiederzugeben, wenn nicht Ohr und Organ von frühester Jugend an gebildet worden. Ueberhaupt ist es eine schwierige Aufgabe die Laute einer Sprache durch die Buchstaben einer andern auszudrücken und ieh glaubte jedenfalls sicherer zu gehen wenn ich mich hier mehr dem Verfasser anschloss als andern Grammatikern, für die das Türkische, auch bei der umfassendsten Kenntniss, immer eine fremde Sprache bleibt.
Dasselbe System der Umschreibung habe ich auch bei der Lese-