Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

1. Die Flucht.

WH) or hundert Jahren war in Frankreich die D Zeit der Schre>ensherrſchaft. Der fromme König Ludwig XVI. und ſeine Gemahlin Maria Antoinette waren auf dem Schaffot hingerichtet worden. Die Religion wurde verfolgt, die Kirchen wurden in Tempel der Vernunft umgewandelt, die 'Glo>en zu Kanonen umgegoßen, die Heiligung des Sonntags verboten, die Kirchengüter weggenommen. Die Nationalverſammlung ſtellte eine ſogenannte „Civilkonſtitution“ des Klerus auf, wel<he aber von den Biſchöfen und dem Papſte verworfen wurde. Von allen 135 Bi<öfen Frankreichs ſ<hworen nur 4 und von den 60,000 Prieſtern etwa 10,000 den verlangten Eid auf die Conſtitution. Die Uebrigen, die „nichl geſhworenen Prieſter“ ſtarben als Helden auf dem Schaffot oder wurden nah entlegenen ungeſunden Jnſeln deportiert, wo ſie dem Klima und Elend erlagen. Viele verbargen ſ{< in Schlupfwinkeln oder Wäldern und Gebirgen oder wanderten aus.