Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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ſundheit darunter lut. Bald aber erſtarkten ſie und ein Greis, der früher frank geweſen war und weder Kalbfleiſh, no< Geſalzencs, no< Milchſpeiſen ertragen fonnte, befand ſich nah drei Jahren bei dieſer neuen und außerordentlihen Koſt ſehr wohl.
Und nicht nur für kurze Zeit nahmen dieſe biedern Schweizer den Unterhalt der Prieſter auf ſih. Es gab ſolche, die ſelbſt über den Tod hinaus no< für ſie ſorgten und ihnen eine Penſion vermachten. Beinahe alle übernahmen die Prieſter auf ſo lange, als ihre Verbannung dauern würde. Viele behielten ſie bis zum Eindringen der Franzoſen, ja ſelbſt dann noch, obſchon ſie ſelbſt dadurch ſi< in Gefahr brachten.
Die Regierung indes befürchtete, daß durch die gtoße Anzahl Fremder Nahrungsmangel eintreten könnte und verordnete, daß alle Franzoſen, welche nicht nachiveiſen konnten, daß ſie hinreichend mit Geldmitteln verſehen * ſcien, den Kanton zu verlaſſen hätten. ® Da erſchienen alle dieſe guten Landbewohner “mit ihren Prieſtern vor dem Regierungsſtatthälter und erklärten, ſie wie bisher in ihrem “Hauſe behalten und ernähren zu wollen. Ein Bauer, welchem der Statthalter dies nicht zugeſtehen wollte, wandte ſich an den Landammann, den höchſten Beamten des Kantons, und beklagte ſi über den Statthalter, weil dieſer ihm gebieten wolle, ſeinen großen Hund wegzuſchaffen, weil er viel freſſe, und wenn jeder es ſo machen wollte, das Brot zu teuer würde. Der Landammann ver-