Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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richterſtatter, „wurde ich von niemanden behelligt. Jc ging in der Stadt aus und cin, ohne daß die Wache ſich darum bekümmerte, Und doh war das Polizeireglement in Solothurn ebenſo ſtreng wie in Freiburg. In Solothurn aber ſtanden die Verordnungen nur auf dem Papier. So war vieſer Kanton, einer der ſchwächſten und der franzöſiſhen Repubiik verhaßteſten, durch die weiſe Politik ſeiner Regierung der ſicherſte und ruhigſte Zufluchtsort in der Schweiz geworden.“
Abbé Lamberr rechnete die 14 Tage, die er in Solothurn zubrachte, zu den angenehmſten, die er außerhalb Franfreih zubrachte. Er fehrte nah Freiburg zurü> und nahm den Weg über Murten, wo das Beinhaus no<h ſtand, das ſeine Landsleute vier Jahre ſpäter zerſtörten. Er findet es von ſle<tem Geſchmae. In Freiburg fand er einen Brief vom Erzbiſchof von Paris, welcher ihn nah Konſtanz einlud. Vorher ernannte ihn die Fürſtin von Conti noh förmlich zu ihrem Almoſenier, was nur die Bedeutung hatte, daß er mit dieſem Titel ein größtres Anſchen beſaß und leichter Zugang fand bei der höhern Geſellſchaft. Ein neues Dekret der Regiernng von Freiburg lautete dahin, daß alle Franzoſen, die innerhalb einer gewiſſen Zeit in Freiburg angekommen wären, binnen Monatsfriſt den Kanton zu verlaſſen hätten. Abbé Lambert machte einen Abſchiedsbeſuh bei der Prinzeſſin Adelaide von Orleans, der 17jährigen Schweſter Ludwigs Philipps, die vor kurzem von Bremgarten in Freiburg eingetroffen war, wo ſie im Kloſter
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