Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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Schon gegen den Herbſt 1793 hatten daher verſchiedene franzöſiſche Biſchöfe in Konſtanz ſi beraten, wie man den unglü>lichen Geiſtlichen ihrer Umgebung dauernd Hilfe bringen könnte. Sie ließen eine Denkſchrift druten und verbreiten, um die öffentliche Wohlthätigkeit anzurufen. Sie ſuchten die Summe von 7—8000 Gulden zu leihen und verpflichteten ſi<h zur Rückzahlung mit Zinſen 1 1 Jahre nah der Rü>kehr in ihre Diözeſen. Die Fürſtabtei von Einſiedeln {hoß dann die gewünſchte Summe vor. Die franzöſiſhen Biſchöfe in der Schweiz wollten auf ähnliche Weiſe die Summe von 100,000 Thalern aufbringen. Es ſcheint aber niht, daß mit der Ausführung dieſes Planes auh nur ein Anfang gemaht wurde. Das dürfte das Schweigen Abbé Lamberts über dieſen Punkt erklären. Folgen wir dieſem nun weiter auf ſeinen Wanderungen. Von Rapperswil ſagt er, es ſei eine fatholiſche Stadt unter dem Schnge oder vielmehr unter der Abhängigkeit von Zürich (Y. Es iſt eine Art Kloſter, wo alles ſehr früh zu Bette geht und in aller Frühe aufſteht, um die hl, Meſſe zu hören und an die Arbeit zu gehen,

Auf dem Wege dur den Kt. Zürich übergab ihm cine Frau einen Brief, den er an jemand auf dem Wege abzugeben hatte, Natürlich führte er den Auftrag gewiſſenhaſt aus, war aber ebenſo erſtaunt wie erfreut über dieſe naive Art ver / Briefbeförderung.