Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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mit ihrem Gefolge darſtellen ſollen. Alſo gerade, wie man im 13. Jahrhundert unſern frommen Altvordern die bibliſche Geſchichte veranſchaulichte. Die Glaubenseinfalt, welche eine derartige Ceremonie vorausſeßt, iſt ebenſo viel wert wie die- Halbwiſſerei in der Religion zu unſern Zeiten, und wenn ſie ein Uebel iſt, doh nicht eine Quelle des Verderbens und Unglü>s.“ Lamberts Abſicht war, mit einem ſ{weizeriſhen Paß und Namen nach Frankreich zurü>zukehren, da an ausgewanderte Franzoſen keine Päſſe nah Frankreich ausgeſtellt wurden. Die Freiburger Regierung ſtellte ihm cinen ſolchen aus mit ſcinem wahren Signalement und der Bezeichnung Mertbal, Käſchändler, aus Greyerz. Der franzöſiſhe Geſandte Barthelemy in Baſel, ein Neffe jenes Barthelemy, welcher „die Reiſen des jungen Anacharſis“ verfaßte, gab das Viſum hierzu, und er verreiſte damit nah Lauſanne. Hier traf er einen ſeiner Amtsbrüder, Baret, in einer eigentümlichen Stellung: einer der erſten proteſtantiſchen Miniſter dieſer Stadt hatte ihm die Erziehung ſciner eigenen Kinder Übertragen. Und nicht genug mit ſolchem Vertrauen, er erwies ihm auh ſonſt alle Hochachtung und alle Rüſichten, welche ſcin Talent und ſein Unglü> verdienten. Er hatte, um ihn für die Zukunft ſicher zu ſtellen, ihm ſogar eine Leibrente auf Lebenszeit ausgeſtellt. Solche Taten gereichen cbenſo dem Miniſter zur Ehre, wie dem Prieſter.

„Nach einigen Beſuchen in Lauſanne nahm ih mein fleines Bündel wieder auf die Schulter