Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Die Nachiſeite der menſhlihen Seele. Von Paul Tunſch. : (Nac<hdru> verboten.)
Es gibt geheime Gaben unſerex Seele, von deren Cxi= ſtenz wir zwax eine Ahnung haben, über deren Uxſprung und Umfang ſich jedoH no< ein dichter Schleier breitet; wir wiſſen aber, daß ſie der Myſtizismus für feine Zwecke ausgebeutet hat, und daß auf ihnen der Spuk dex „Hell= ſeherei“, die Kunſtſtücfe der Magnetiſeuxe, die Traunt= deuterei 2c. beruhen, Dinge, von denen iwix nux ſagen tonnen, daß es leichter iſt, im Vollbewußtſein einer ver= meintlichen Aufgeklärtheit über ſie zu lächeln, als ſi<h vom Standpunkte der Wiſſenſchaft über ſie ein bündiges Urtheil zu bilden. Dieſem Verſuche ſei unſer Artikel gewidmet muß es do< im Fntereſſe einer wirkli<h aufgeklärten Zeit _ liegen, ni<t das Dunkel des Myſtizismus vorurtheilsvoll zu fliehen, fondern auh dorthin den aufhellenden Licht= ſchein einer begründeten Erfenntniß zu tragen, um die Zhatſache vom Märchen zu unterſcheiden.
Eine ſolche unleugbare Thatſache iſt es denn, daß ſi unſer Leben in einer eigenthümlichen Weiſe fortſeßt, auch wenn das Bewußtſein geſ{hwunden iſt — wie im Schlafe; es gibt ſomit au< ein Leben ohne Bewußtſein. Da aber ein Leben ohne Seele nicht denkbar iſt, muß auch in dem
Bibliothek. Jahrg. 1884. Bd. Tl. T4