Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
: Von R. Trenkhoxſ. : IST
wirfſamen Antheil nahm. Da fam dex Rintelner Ma= giſtrat endli<h auf den Gedanken, dieſes für den Frieden der Stadt und das Wohl der Studentenſchaft höchſt ge= fährliche Fndividuum dur< die fremden Werber heimlich wegfangen und über den Kanal ſchaffen zu laſſen. Kapitän Breughen, der bei einer ſolchen Gelegenheit das Werbegeld ſparte, war fogleih mit ſeiner Hilfe bei der Hand, er ließ ſich ſeinen Mann, dex wegen feiner außergewöhnlichen Länge leicht fenntſih war, zeigen, und orientirte fich zunächſt über den „Ort der Handlung“, nämli<h über die Wohnung Bierzapf’s.
Dieſelbe lag in einem kleinen einſtö>tigen Gartenhauſfe, dos einer alten, in einer bena<hbarten Straße wohnenden Schuſterswittwe gehörte und nux aus zwei Zimmern be= ſtand; das eine davon bewohnte Bierzapf, während das andere ſeit langer Zeit leer ſtand, da es fein Student wagte, der Zimmernachbar des Naufbolds zu werden. Der Kapi= tän Tieß das einſam gelegene Häuêchen genau beobachten, und als ihm der Poſten in einer Nacht meldete, daß Bier= zapf Heimgekehrt ſei, eilte er mit einigen handfeſten Leuten und einem Wagen vor die Wohnung deſſelben. Unglück= licherweiſe war aber gerade an dieſem Tage ein fremder Student, dex faſt no< länger als Bierzapf war, in das leerſtehende Zimmer der Schuſterswittwe eingezogen. Dex neue Anfömmling lag ſhon längſt in den Federn, als die Werbekolonne leiſen Schrittes dahergezogen kam, dem ]<ſauen Bierzapf dagegen war die fragwürdige Geſtalt des Poſtens im Schatten des Gartenzaunes verdächtig vorge=
fommen, er tvitterte Unheil, ſtellte fich an's Fenfſtex und