Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Adolph Strecffuß. DE
ihm liegenden Brief des Lieutenants auf, exbra<h und las ihn; während des Leſens zeigte ſein Geſicht immer mehr den Ausdru> des wachſenden Staunens.
„Das iſt unerhört, faum glaubli<h!“ rief ex endlich. „Nun weiß ih gar niht mehr, was i< denken ſoll! Hört, was Vetter Albrecht ſchreibt!“
Er las:
„Mein theuxer Vetter !
Zuerſt meine Bitte um Verzeihung daſür, daß ih noch nicht zurücfgefehrt bin und daß ich erſt heute ſchreibe. Jh hoffe, Du wixſt mix verzeihen, wenn ih Dix ſage, daß mein Wunſch, die Dix bekannte unangenehme Angelegen= heit zu ordnen, ſo groß wax, daß i< vor Allem in Bexlin dieſer meiner Privatangelegenheit mi<h widmen mußte. Nach manchen ſchwierigen Unterhandlungen, übex welche ich Dix, wenn Du es wünſcheſt, mündli<h berichten werde, iſt es mix gelungen, die bewußte Angelegenheit glü&li< und na allen Seiten hin befriedigend zu ordnen, ſo daß ih ſhon morgen na<h Oſfternau zurückkehren könnte, wenn ih ni<t glaubte, in unſerem Familienintereſſe noch einige Zage hier verweilen zu müſſen. Du wirſt dies gewiß ge= rechtfertigt finden, wenn ih Dix mittheile, daß ich heute Unglaubliches exfahren habe. Der für todt gehaltene Doktor Egon v. Ernau, von dem man erzählte, daß ſeine Leiche in der Spree geſunden worden ſei, lebt, er iſt von einer langen Reiſe zurü>gefehrt wieder hier in Berlin!“
Ein Ausruf des Staunens, den Bertha unwillkürlich ausſtieß , unterbra< Herrn v. Oſternau.
Bertha hatte plößli<h ihre Hand aus der ihres Ver=