Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Roman von Adolph Stre>fuß. 39
ſehen; es ſtand ja während des ganzen Nachmittags am Himmel!“
„Eben de8halb wird ex gefahren ſein! Es zog anfangs jo langſam und dann plößlich mit fürchterlicher S<hnelligfeit herauf. Es hat ihn ſicherli<h unterwegs getroffen und —“
Er unterbrach ſi<h ho< aufhorchend; der Regen hatte augenbl[i>li< etwas nachgelaſſen, ex praſſelte niht mehr ſo Heftig und dröhnend gegen die Scheiben der Glaswand. Wangen hörte jeht laut und deutli<h das Rollen eines [nell über das Pflaſter des Hofes fahrenden Wagens.
Der Wagen hielt, im nächſten Moment wurde die Thüre des Gartenſalons geöffnet und mit eiligen Schritten fam dur denſelben der Inſpektor Kämpf nach dem Altan. Das Waſſer lief in Strömen niedex von ſeinem vollſtän=
dig dux<näßten und beſ<mußten Ueberro>, es bildete große Pfüßen auf dem Fußboden überall da, wo ex den Fuß niedergeſeßt hatte, die {warzen Haaxe hingen ihm in naſſen Strähnen über die gebräunte Stirne. ____ „Gort ſei Dank, Sie ſind glü>li< zurü,“ rief Wangen, dem Jnſpektor entgegeneilend, dann aber, als er dem jungen Manne in's Geſicht ſchaute und bemerkte, wie tief verſtört derſelbe bald ihn, bald die Damen anſchaute, hielt ex ſeinen Schritt an.
„Wir ſind zurü>, Herr v. Wangen,“ erwiederte dex Inſpektor ſehr ernſt. „Die Geſpanne folgen mir auf dem Fuße, dex erſte Wagen hält ſhon vor dex Thür; wir haben fein Unglü> genommen, aber — ih füxchte die gnädige Frau und die gnädigen Fräulein zu erſchre>en,