Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
38 Klippen des Glüds.
wildes Thier im Käſig umherläufſt ,“ erwiederte Bertha unmuthig. „Seb? Dich doh nur endlich zu uns; dur< Deine Unruhe beſſert Du nichts.“ -
Wangen hörte ſie niht, mit immer größeren Schritten ging ex auf und nieder, ſeine Unruhe wuchs mit jeder Minute.
„Wenn den Leuten nur kein Unglüd paſſirt iſt!“ ſagte ex angſtvo!l. „Der Dombrowker Damm iſt ohnehin Un= ſicher und ſogar gefährlih, wenn er von einem ſo entſeb= lichen Regen durhweicht wird.“
„Aengſtige Dich doh nicht, Hugo,“ erwiederte Klara, die feine Sti&erei, mit welcher fie beſchäftigt war, nieder= legend und ihren Plaÿ am runden Tiſch verlaſſend. Sie hing ſi< an des Bruders Arm und ſchaute liebevoll zu ihm auf, indem ſie ihm bei ſeiner ruheloſen Wanderung folgte. „Herr Kämpf iſt ja bei den Leuten, er iſt ſo um= ſichtig, ex ſorgt gewiß dafür, daß ihnen nichts zuſtößt. Wahrſcheinlich iſ er gax nicht unterwegs, ſondern wartet das Wettex auf der Station ab.“
„Unſer Klärchen hat Recht,“ exwiederte Bertha freund= li<h Klara zunidend. Sie war, ſeit ihre kleine Schwägerin zum Abendeſſen mit Eliſe wieder na<h dem Altan gekommen war, voll Ciebenswiürdigkeit; die harten Worte, welche ſie erſt vor ſo kurzer Beit mit Klara gewechſelt hatte, ſchien fie ganz vergeſſen zu haben, und au< Eliſe erhielt einen Antheil von der Freundlichkeit, mit welcher Bertha jede Gelegenheit benüßte, um den häßlichen lebten Streit vergeſſen zu machen. „Her Kämpf ivartet ge= wiß auf der Station; er haë das Wetter herauſziehen