Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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ſich zu vetten gewußt. Ein Bettler, dem ex öfters Almoſen gegeben hatte, hörte rechtzeitig von der Gefahr, welche ſeinem Wohlthäter drohte und eilte, ihn davon zu bena<h= tigen. Auf des Bettlers Rath hüllte ſi der Ritter in deſſen Lumpen, entkam auf diefe Weiſe den Häſchern und erreichte die Grenzen vou Frankreich, wo ex bei dem Grafen Henri de Traſtamara eine Freiſtätte fand. Später ſtellte ſich heraus, daß Pacheco an dem Morde keinen thätlichen Antheii genommen hatte; weshalb Pedro von Portugal ihm verzieh und ſein Sohn Ferdinand ihn wieder in Gnaden aufnahm.

Als Pedro die Regierung übernahm, erfreute ſich das Reich der Ruhe im Junern, ivie des Friedens mit den Nachbarſtaaten, und Pedro erhielt den Frieden bis an ſein Ende. Betxeſſs der Ermordung ſeiner theuxen Jnes aber war ihm und ihr no nicht volle Genugthuung geworden. Ex beſchloß jebt, die Chre der Unglü>lichen no< über ihrem Grabe zu retten, indem er vor allen Großen des Reiches und vor ſeinem ganzen Volke das Geheimniß Töste und ſeine Vermählung niit der Hingeſchiedenen öffentli<h bekannte. Die Hände auf das Evangelienbu<h legend, ſhwur der König einen feierlichen Eid, daß er mit Jnes ganz nach kir<hlichem Brauche in Braganza ſich habe trauen laſſen und als ihr rechtmäßiger ehelicher Ge= mahl bis zu ihrem Tode mit ihr gelebt habe; nux aus Rückſichten gegen ſeinen Vater, deſſen Einwilligung zu dieſem Schritt nie zu erhoffen geweſen, habe er bei deſſen Lebzeiten Schweigen darüber beobachtet. Die bei der Trauung zugegen geweſenen Zeugen, darunter der Biſchof