Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

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1066 Unſihibare Hände.

Onkels, ſteht deſſen Geldſchrank. Der Onkel wax von jeher vorſichtig in Sachen des ſ{<nöden Mammons — ih weiß das am beſten — und hatte ſein Vermögen ſtets auf der Bank devonirt; die Ciſenwände des Arnheim Untz\<lofſen daher nur einige tauſend Mark in Gold, Papier, Obligationen u. |. w., die aber für einen armen Teufel von Spihbuben immerhin des Mitnehmens werth waren. Nun, wie geſagt, die3mal iſt das nicht der Fall geweſen, denn man fand am Morgen nah dem Todestage den Geld= ſchrank zwar geöffnet vox, aber mit ſeinem vollen Jnhalte, ohne daß auh nux ein Markſtü> geraubt worden wäre !“

Döring ſchüttelte den Kopf. „Das iſt in der That merfwündig,“ ſagte ex; „aber weiß man denn auch genau, welche Summe der Arnheim enthielt ?“

„Ganz genau; der Onkel pflegte, na< der Behauptung Lucia?s, ſtets ein Verzeichniß des Jnhaltes an die innere Seite der Thüre zu kleben, und dieſes Verzeichniß hing unverſehrt an der gleichen Stelle, wie immer.“

„Da wäxe alſo nux anzunehmen, daß der Dieb nach irgend etwas Anderem als nach dem Golde geſucht habe. Ein Verdacht liegt nicht vor 2“

„Nicht der entfernteſte! Die Hausleute ſind durhtveg ehrliche Menſchen, die ſchon ſeit langen Jahren beim Onkel in Dienſten ſtanden. Trohdem muß der Erbrecher des Geldſchrankes — Dieb kann man in dieſem Falle kaum ſagen — auf das Genaueſte mit der Oertlichkeit vertraut geweſen ſein. Auf welche Weiſe er in das grüne Kabinet eingedrungen, iſ förmli<h myſteriös. Das eine Fenſter war nach innen geöffnet und nux angelehnt — nach innen