Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von F. vy. Zobeltiß. S 107

geöffnet, liebſter Döring, ohne daß eine Scheibe eingedrückt oder au< nux verleßt worden wäre! J<h frage Sie, wie iſt das möglich?“

„Bielleicht iſt das Fenſter whrend der Nacht dur< ein Verſehen offen geblieben und hat dem Einbrecher den Weg erleichtert !“

Had>ert zu>te die Achſeln. „Jh dachte au<h ſchon daran 7 Auguſt, der Diener, will aber beſ<hwbren, daß ex am Abend das Fenſter no< geſ<loſſen gefunden hat. Das Unglaubli<hſte bleibt indeſſen die Thatſache, daß das Schloß des Geldſchranfe2 — wie mir Wallerſtein fagte, der Alles genau unterſucht hat, ein derbes, feſtes Brahmaſchloß mit dreifachen Köpfen — mit leichteſter Mühe geöffnet worden ſein muß. Nicht eine Feder, nicht eine Spirale war zer= brochen oder verbogen, wie es bei dem Erbrechen mittelſt eines Dietrichs, was an ſi<h ſchon mit den allergrößten Schwierigkeiten verbunden geweſen wäre, zweifel8ohne hätte ſtattfinden müſſen. Jſt das erklärbar?“

„Höchſtens dadurch, daß Jhr Herr Onkel den Arnheim überhaupt niht verſchloſſen hielt,“ meinte dex Lieutenant.

„Wenn Sie das glauben, kannten Sie den Onkel ſ{<le<t, beſter Döring! Schwdör's Jhnen zu, dann kannten Sie-ihn ſ<le<t! Bei dem fam Alles unter Riegel, bis auf die Kiſten mit den Havannas, bis auf den Slibowiß, den ex na<h dem Kaffee zu trinfen pflegte! Nein, nein, davon fann gar feine Rede fein! Zudem fanden ſich die Schlüſſel zum Geldſchrank no<h an demſelben Ort, an dem ex ſie immer aufzuheben gewohnt war, in dem Uhrpantöffelchen über ſeinem Bette. Dort ſind ſie auh nicht fortgekommen,