Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

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ihrer ſchönen, vielbewunderten Tochter ſpra<h! Es war empörend, ſie mußte ſih in ihrer ganzen Vornehmheit zei= gen. Boten denn die Kinder der Gärtnersfrau niht au< thre ſ<hwachen Seiten? :

„Sie haben einen Sohn und eine Tochter, wenn ih nicht irre, Frau Bredemann,“ hub ſie an.

' „Ja, unſeren Robert und die Sophie, die vor einem _Jahre einen ſehr netten Wittwer, den Aktuar Peterſen, geheirathet Yat.“

„Ah, den Ernſt Peterſen ; er war Schreiber auf meines ſeligen Mannes Bureau. Hat der ſi<h alfo wirklich fo weit heraus gearbeitet? Nun, nun, eine ganz gute Parthie für Jhre Tochter. Und iſt Jhr Sohn ſchon mit ſeiner Sol= datenzeit, ſeinen drei Jahren, durch ?“

„Natürlich, Robert iſt achtundzwanzig. Was denken Sie aber, der brauchte niht drei Jahre zu dienen! Er wax auf dem Gymnaſium und hat feinen Einjährigen gemacht.“

„Sieh? mak an, wirklih?“

Die beiden Frauen betraten jeht die Laube, in der Me= lante ſaß; ſie ſtre>te der Mutter die Hand entgegen und ein ſ<hwaches Roth ſhimmerte auf ihren Wangen.

„D Mutter, hier 188 gut!“ ſagte ſie mit tiefem Athemzuge.

__ Frau Bredemann unterſtüßte die Kranke beim Aufſtehen, daun nahm dieſe ihrer Mutter Arm und ging langſam mit den Beiden den Gartenweg hinab und dem Hauſe zu.

Von einem Nebeniwvege einbiegend, {ritt ein ſ{<lanker junger Mann, mit einem Blumenſtrauß in dex Hand, leicht