Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
-Roman von Adolph Stre>fuß, 15
Abgrund moraliſcher Verſunkenheit, mein Leitſtern ſein ſolle für mein Lünftiges Leben, die wahre Liebe rettete mich vor neuem Verſinken.“
„Herr v. Exnau —“
„DS bin zu Ende, gnädige Frau, nux no< wenige Worte bitte ih mix zu geſtatten. J< bin meinem Schwure treu geblieben. Jh habe ein neues Leben begonnen, ih hoffte, ein anderer Menſch geworden zu ſein, da erwachte bei Jhrem Beſuch in Plagniß die alte unſelige Leidenſchaft auf's Neue in mir; aber nux für einen flüchtigen Augen-= blid hat fie Macht über mich gehabt, die Erinnerung an meinen guten Engel hat ſie beſiegt für immer, das ſ{<wöre ih Ihnen, gnädige Frau! Nux um Jhnen dies mit voller Herzensaufrichtigkeit zu ſagen, hatte i< mir vorgenommen, in den nächſten Tagen hieher na<h Linau zu kommen, da aber erhielt ih heute Morgen einen Brief, der mir mit= theilte, daß Fräulein Eliſe v. Oſternau in Jhrem Hauſe weilt. Sie hat an meinem Lager geſeſſen in jener Schre>en3= nacht, mit halb gebro<henem Auge habe ih ihre holde * Geſtalt geſehen. Was i< für einen ſ{önen Traum ge= halten habe, war Wirklichkeit. Und Sie, gnädige Frau, haben mix dies verheimlicht!“
„War ih Jhnen Rechenſchaft ſ{<huldig ?“
„Als i< den Bvief geleſen hatte, da erwachte in mei= nem Herzen die brennende Sehnſucht nah ihr, der Ge= liebten; nur um ſie zu ſehen, um aus ihrem Munde ein Wort dex Verzeihung zu hören für die Lüge, mit der ih ſie einſt getäuſcht habe, bin ih hieher geeilt; i<h hoffte ſie hier in dieſer Laube zu trefffen, deshalb folgte ih Jhnen