Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Von H. Berka, E: 208

bäude, die Stallungen, und die Räume für den mächtigen Sflaventroß an.

Dieſer leßterve war das unentbehxli<hſte und vielleicht das charafteriſtiſcheſte Kennzeichen eines vornehmen römiſchen Haushaltes. Ein ſtädtiſches Hausweſen, das nur etwa 60 dienſtbarer Geiſter bedurfte, galt für kaum wohßlanſtän= dig, in den größeren zählte man ihrer oft mehrere Hun= derte. Da war von oberen Hausſflaven : der procurator oder Hausmeiſter, dem die ganze Verwaltung unterſtand, der dispensator, der die Rechnungen führte, der librarius (Sekretär), der lector (Vorleſer), der atriensis (Verwalter der Kunſiſchäße), der medicus (Haus8arzt) und der paedagogus (Kindererzieher). Jhnen untergeben war dex Schwarm der niederen Bedienſteten : der Thürſteher, der oft an die Pforte angekettet war, die Köche und thre Gehilfen, die Bäcker, Kutſcher und Reitknechte, die Läufer und Sänften= träger. Eine zweite Kategorie bildeten die zur perſön= lichen Bedienung der Herrſchaft beſtimmten Sklaven : die Kammerdiener des Hausherrn, die Garderobedienerinnen, Friſeuxinnen, Schminkerinnen der Gebietexin, der Mund=ſchenk, der Vorſchneider und die aufwartenden Tiſchſklaven, Daß in großen Häuſern eigene zux Sklavenſchaar gehörige Muſiker und Gaukler, Poſſenreißer und Zwerge, Zither=ſpielerinnen und Tänzerinnen nicht fehlen durften, iſt ſelbſtz verſtändlich. Eiſerne Zucht, oft geradezu grauſame Dis= ziplin laſtete im Gegenſaß zu den Griechen bei den Römern auf den Sklaven; der leiſeſte Ungehorſam, die kleinſte Un= geſchiéli<hkeit wurde mit drakoniſcher Strenge beſtraft. Auf der anderen Seite genoſſen die Hausſklaven im Vexz